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Aktualisiert am 28.01.2020 - 11:26 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 7 Minuten

Formaxx: „Wir schwimmen gegen den Strom“

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DAS INVESTMENT.com: Wo kommen Ihre neuen Berater her? Steinmeister: Heute ist dies breit gestreut, in der Startphase waren uns aufgrund der Herkunft der Gründer logischerweise viele ehemalige Mitarbeiter von unseren früheren Arbeitgebern gefolgt. Das hat sich gewandelt. So haben wir mobile Bankvertriebler, aber auch Vertreter von Ausschließlichkeitsagenturen und von kleineren wie größeren Vertrieben gewonnen. Auch Newcomer und Quereinsteiger sind dabei, dieser Anteil ist allerdings noch relativ klein. Die Qualität der Bewerber, insbesondere der Banker, nimmt erfreulicherweise immer weiter zu. DAS INVESTMENT.com: Formaxx-Berater agieren im Makler-Status und somit im Kundenauftrag. Wie werden Sie diesem Anspruch gerecht? Steinmeister: Unser Beratungsprozess geht von der Datenaufnahme über den Finanzstatus und über Handlungsempfehlungen direkt in die Vergleichssoftware und in Folge in unser System. Ein solcher integrierter Prozess ist neu für die Branche. Der Berater muss nur einmal alle Daten über alle Bedarfsfelder der Kunden eingeben, was zunächst aufwändiger ist als bei einem Produktverkauf. Dafür entfallen weiterer Aufwand und mögliche Fehlerquellen, etwa beim  Beratungsprotokoll oder bei der Vergleichssoftware. Unsere Beratungssoftware ist zu 80 Prozent fertig und seit Mai im Einsatz. DAS INVESTMENT.com: Honorarberatung ist derzeit in der Branche in aller Munde. Haben Sie sich davon verabschiedet? Vor dem Vertriebsstart 2007 klang das noch anders. Steinmeister: Da muss ich Sie korrigieren, das Ziel Honorarberatung hatten wir nie formuliert. Wir erheben allerdings für die aufwendige anfängliche Datenaufnahme eine Gebühr in Höhe von 100 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Diese Gebühr wird dem Berater komplett durchgereicht. DAS INVESTMENT.com: Was fällt für spätere Datenaufnahmen an? Steinmeister:  Unser Konzept sieht mindestens einen jährlichen Besuch der Berater bei Bestandskunden vor. Wenn der Kunde mit der Betreuung und Beratung durch den Berater zufrieden ist, und nur dann, zahlt er eine Gebühr für die Folgeberatung in Höhe von 50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. DAS INVESTMENT.com: Zurück zur Honorarberatung, Sie sehen diese kritisch? Steinmeister: Die ganze derzeitige Diskussion um die Honorarberatung geht meines Erachtens an der Sache vorbei: Ich glaube nicht, dass die Umstellung eines Vergütungssystems automatisch zu einer Verbesserung in der Beratungsqualität führen kann. A und O ist die Ausbildung/Qualifikation der Berater und die Bereitstellung eines IT-gestützten Beratungskonzeptes. Wenn man wirklich die Qualität der Finanzberatung verbessern möchte, muss man Systeme schaffen, die den Beratern helfen, sich in dieser komplexen Welt zurechtzufinden. Und - qualitativ gute Beratung heute heißt, ganzheitlich zu beraten. Man kann heute nicht mehr nur einen Investmentsparplan verkaufen, ohne zu wissen, ob die wenige Liquidität des Kunden nicht besser in einer Privathaftpflicht aufgehoben ist. Reine Produktverkäufer zum Beispiel in den Ausschließlichkeitsorganisationen können diese Zusammenhänge nicht erkennen, sie setzen keine umfassende Finanzplanung in ihrer Beratung ein. Nur über ganzheitliche Finanzberatung, die Bedarfsfelder abgrenzt und auch priorisiert, ist dies möglich. DAS INVESTMENT.com: Als Alleinstellungsmerkmal bezeichnen Sie Ihre Finanznorm. Was ist das? Steinmeister: Die deutsche Finanznorm hilft Kunden bei der richtigen Entscheidung und Beratern bei der richtigen Empfehlung. Wir arbeiten mit einer Matrix aus sechs Bedarfsfeldern. Das ist zunächst die Sicherung der Gesundheit, des Vermögens und des Einkommens. Hinzu kommen Altersvorsorge, Haus und Familie, Vermögensaufbau. Die Norm definiert die Verwendung der freien Liquidität nach folgendem Regelwerk: Im ersten Schritt wird das persönliche Minimum über die Bedarfsfelder abgedeckt, im zweiten der aktuelle Lebensstandard gesichert. Im dritten und vierten Schritt wird der Lebensstandard erhöht und schließlich das Kapital gemehrt.
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