Forscher Max Zenglein
Made in China 2025
Max Zenglein ist am Mercator Institute for China Studies (Merics) in Berlin tätig. Foto: Merics
China will mit dem Wirtschaftsplan Made in China 2025 seine Stellung als ökonomische Großmacht in der Welt festigen. Forscher Max Zenglein vom Mercator Institute for China Studies (Merics) in Berlin erklärt, was das für den Rest der Welt bedeutet.
Bis Ende des Jahre 2019 wurden rund 445 Leitdokumente mit Bezug zur Strategie von der Zentralregierung erlassen. Hinzu kommen knapp 4.000 Pilotprojekte. Diese sollen vor allem auch dazu beitragen, die Umsetzung voranzutreiben. Außerdem soll die landesweite Koordinierung der Aufgabenverteilung zwischen verschiedenen Provinzen - etwa in Form spezialisierter Industrie-Cluster - verbessert werden. Die Umsetzung der „Made in China 2025“-Strategie hat dabei insbesondere seit dem Jahr 2017 deutlich an Fahrt aufgenommen.
„Made in China 2025“ ist Teil eines großen Netzwerkes
Die Strategie ist allerdings keine isoliertes industriepolitisches Programm. Sie ist Teil eines Netzwerkes...
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Bis Ende des Jahre 2019 wurden rund 445 Leitdokumente mit Bezug zur Strategie von der Zentralregierung erlassen. Hinzu kommen knapp 4.000 Pilotprojekte. Diese sollen vor allem auch dazu beitragen, die Umsetzung voranzutreiben. Außerdem soll die landesweite Koordinierung der Aufgabenverteilung zwischen verschiedenen Provinzen - etwa in Form spezialisierter Industrie-Cluster - verbessert werden. Die Umsetzung der „Made in China 2025“-Strategie hat dabei insbesondere seit dem Jahr 2017 deutlich an Fahrt aufgenommen.
„Made in China 2025“ ist Teil eines großen Netzwerkes
Die Strategie ist allerdings keine isoliertes industriepolitisches Programm. Sie ist Teil eines Netzwerkes an Initiativen mit dem Ziel, das nationale Innovationssystem zu stärken. Dazu gehört etwa die Internet Plus-Strategie, welche die Digitalisierung der Wirtschaft zum Ziel hat, oder „China Standards 2035“ - eine Strategie, die Chinas Rolle bei der Setzung von Industriestandards ausweiten will. Die Stärkung der nationalen Innovationskraft sowie die technologische Modernisierung des Landes stehen dabei im Mittelpunkt.
Aufstrebende Zukunftstechnologien werden von der chinesischen Führung als Chance gesehen, eine weltweite Führungsposition einzunehmen. Beim 5G-Netzwerkausbau, bei Hochgeschwindigkeitszügen, Energietechnik im Hochspannungsbereich, der Vernetzung von Fahrzeugen sowie alternativen Antriebstechnologien sind chinesische Unternehmen schon führend.
Mit Hilfe von Industriepolitik wie beispielsweise staatlicher finanzieller Förderung oder Maßnahmen zur Stärkung der Binnennachfrage, können chinesische Unternehmen frühzeitig in neu entstehenden Technologien eine starke - wenn nicht sogar dominierende - Stellung einnehmen.
So verfügen chinesische Hersteller bereits einen globalen Marktanteil von über 50 Prozent bei E-Autobatterien. Die in der „Made in China“-Strategie explizit formulierten Ziele, bis 2025 in einzelnen Branchen bestimmte Markanteile zu erreichen, setzen klar auf eine Verdrängung der ausländischen Wettbewerber.
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