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Forward Darlehen: Alarm für Frühbucher

Aktualisiert am in ImmobilienLesedauer: 3 Minuten
Immobililenkäufer können sich mit sogenannten Forward-Darlehen die aktuell niedrigen Zinssätze sichern. Foto: eritropel / photocase.com
Immobililenkäufer können sich mit sogenannten Forward-Darlehen die aktuell niedrigen Zinssätze sichern. Foto: eritropel / photocase.com
Nach der Lehman-Pleite ging es in der Zinswelt steil nach unten: Zwischen Oktober 2008 und Mai 2009 senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins in mehreren Schritten von 4,25 auf 1,0 Prozent. Hart für Sparer, fein für Häuslebauer. Zehnjährige Hypothekendarlehen waren im Schnitt wieder unter 4,5 Prozent zu bekommen. Manch ein Immobilienbesitzer nutzte die Chance und sicherte sich über ein Forward-Darlehen den niedrigen Zinssatz.

Nur um später festzustellen, dass es noch niedriger als niedrig geht. „Wer 2009 ein Forward-Darlehen abgeschlossen hat, hat sich 2010 oder 2011 geärgert“, sagt Manfred Hölscher, Leiter des Baugeldvermittlers Enderlein & Co. Weil der Subprime-Krise die Euro-Krise folgte, sanken die Zinsen immer weiter. Die abgeschlossenen Forward-Darlehen waren damit viel zu teuer. Forward-Darlehen (deutsch: Vorausdarlehen) gibt es seit Ende der 90er Jahre.

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Heute gehören sie zum Standardrepertoire der Kreditgeber. Kreditnehmer können sich so bis zu fünf Jahre vor Ablauf ihres Darlehens einen festen Zins für ihren Anschlusskredit sichern. Dieser setzt sich zusammen aus dem bei Abschluss aktuellen Zinssatz und einem Forward- Aufschlag. Ein Forward-Darlehen ist keine Option für den Kreditnehmer, sondern eine fest vereinbarte Kreditzusage. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Vorausdarlehen der Bausparkassen. Dabei handelt es sich um einen Sofortkredit mit gleichzeitigem Abschluss eines Bausparvertrags, der das Darlehen später ablöst.

Teurer bei längerem Aufschub

„Ob sich ein Forward-Darlehen am Ende rechnet, hängt davon ab, ob der Marktzins so sehr steigt, dass er bei Abruf des Darlehens über dem Zins des Forward- Darlehens liegt“, erklärt Dirk Günther, Geschäftsführer von Prohyp. Durch den monatlich berechneten Aufschlag ist das Darlehen umso teurer, je länger die Aufschubzeit ist. In der Vergangenheit hat sich ein Forward-Darlehen selten ausgezahlt, wie eine Studie der FMH-Finanzberatung zeigt. Das Ergebnis verwundert nicht, wenn man sich die Zinskurve anschaut.
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