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Foto der Woche Die teuersten Aktien der Welt: Von Gold-Hasen und Gold-Aktien

Frohe Ostern: US-Schauspielerin Nikki Reed bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung von Lindt & Sprüngli in New York (Foto: Michael Simon/startraksphoto.com)
Frohe Ostern: US-Schauspielerin Nikki Reed bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung von Lindt & Sprüngli in New York (Foto: Michael Simon/startraksphoto.com)
Eine gewohnt gute Figur machte Nikki Reed bei der diesjährigen Gold Bunny Celebrity Auction. Die vor allem aus dem US-Vampirfilm Twilight bekannte Schauspielerin half dem Edelschokolade-Hersteller Lindt & Sprüngli bei der Versteigerung von Porzellan-Goldhasen, die zuvor von Prominenten wie Harrison Ford oder Blake Lively handsigniert wurden. Die Erlöse kommen der Autismus-Organisation Autism Speaks zugute, die in der Öffentlichkeit über die angeborene Entwicklungsstörung aufklären möchte. Für Reed ein sehr persönliches Anliegen: Ihr jüngerer Bruder Joey ist selbst Autist.

Die Auktion findet alljährlich in New York statt, das wie die gesamten USA ein gutes Pflaster für Lindt & Sprüngli zu sein scheint. Da das Land für die Schokoladen-Hersteller dieser Welt zu den wichtigsten Einzelmärkten gehört, hat das Schweizer Unternehmen im vergangenen Jahr den US-Süßigkeiten-Hersteller Russell Stover übernommen. Für die 1,5 Milliarden Dollar teure Akquisition kann Lindt & Sprüngli aus dem Vollen schöpfen: So viel wie 2014 hat der Konzern noch nie zuvor verdient: 343 Millionen Franken, ein Gewinnsprung von 13 Prozent.

Die Lindt-Aktie schwächelte zuletzt dennoch etwas, aber das ist eine Schwäche auf hohem Niveau. Die Namensaktie kostet umgerechnet rund stattliche 57.600 Euro. Der hohe Preis hat nichts daran geändert, dass sich das Papier in den vergangenen sechs Jahren nahezu verdreifachte. Wem das mittlerweile zu teuer ist, kann den etwas günstigeren Partizipationsschein erwerben, eine Art Genussschein, der aber auch immerhin noch etwa 4.800 Euro kostet.

Obwohl die Lindt-Aktie Value-Investoren Qualität auf höchstem Niveau bietet und mit 725 Franken eine Rekord-Dividende angekündigt hat, scheint der hohe Preis viele Investoren abzuschrecken. Auch im Fonds-Universum muss man schon etwas suchen, um das Papier in einem Portfolio aufzuspüren. Es sind eher kleinere, unbekanntere Fonds, die Anlegern die Performance mit einem „Hauch von Lindt“ versüßen. In dem auf starke Markennamen setzenden AMF Family & Brands Aktien ist die Lindt-Aktie bestens aufgehoben, mit 3,3 Prozent ist sie sogar zweitstärkster Wert. Und auch im ME Fonds Special Values von Markus Elsässer gehört der Wert mit knapp 3,9 Prozent zu den Schwergewichten. Ebenso im von der Osnabrücker Vermögensverwaltung Collegium beratenen Aktien Opportunity UI mit 3,1 Prozent. 

Deutlich häufiger auf den Top-Rängen zu sehen bekommt man dagegen die Aktie von Berkshire Hathaway. Die legendäre A-Aktie des Großinvestors Warren Buffett aus Nebraska ist absolut betrachtet das teuerste Dividendenpapier der Welt. Buffett selbst hat sich stets dagegen gewehrt, das Papier zu splitten und damit optisch billiger zu machen. Damit bildet der Kurs die atemberaubende Wertentwicklung seiner Unternehmensholding ab, ohne dass lange zurückgerechnet werden müsste. 1976 kostete das Papier noch 67 Dollar, heute sind es über 200.000 Dollar. Wer billiger einsteigen möchte, kann dies tun, indem er die B-Aktie kauft, die an der New York Stock Exchange aktuell rund 140 Dollar kostet.

Das ist wohl auch der Grund dafür, dass die B-Aktie von Berkshire Hathaway in zahlreichen Fonds zu den Top-Holdings gehört – allen voran bei den Buffett-Fans Michael Keppler (Global Advantage Major Markets High Value, 9,0 Prozent) und Henrik Muhle und Uwe Rathausky (Acatis Gané Value Event, 8,0 Prozent). Doch auch in zahlreichen anderen Fonds gehört die Aktie zu den Top Five, darunter im GAM Star Global Selector mit ebenfalls 8,0 Prozent, dem Allianz Adiverba mit 5,4 Prozent und dem Davis Value Fund mit 5,0 Prozent.

Sehr lange Zeit mit rund 10 Prozent gewichtet war Berkshire Hathaway auch im Acatis Aktien Global UI von Hendrik Leber. Ein Blick in das aktuelle Factsheet offenbart allerdings eine deutlich geringere Gewichtung von gerade einmal 3,4 Prozent. Das besagt allerdings nicht, dass Leber nicht mehr von seinem Idol überzeugt wäre – im Gegenteil: „Für mich ist Warren Buffett immer noch ein Fels in der Brandung. Wenn man nur eine Aktie besitzen dürfte, so sollte es Berkshire Hathaway sein“, betont der Value-Experte. Der Grund für die plötzliche Zurückhaltung liegt seinen Angaben zufolge darin, dass er den Fonds Anfang 2013 auf ein neues Allokations-Modell umgestellt hat. Seither basiert die Gewichtung in erster Linie auf opportunistischen Markt-Kriterien wie Volatilität, Momentum und Analystenmeinungen. Dadurch kommen einzelne Aktien im Regelfall nur noch auf einen Anteil von weniger als 4 Prozent.

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