Rechtsschutzversicherungen Rating: Die besten Rechtsschutz-Tarife für Familien – und für Singles
Die Analysten von Franke und Bornberg haben für ein aktuelles Rating 112 Tarife für private Rechtsschutzversicherungen von 40 Anbietern untersucht. Durch Tarifvarianten und zusätzlich versicherbare Leistungseinschlüsse kamen insgesamt 311 Offerten aus den Bereichen Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen auf den Prüfstand.
Jeweils die Mehrheit von ihnen erreicht aktuell die zweithöchste Note FFF („sehr gut“): 43,8 Prozent der Rechtsschutz-Tarife für Familien und 42,9 Prozent der Produkte für Singles. „Verbraucher können mittlerweile aus einem großen Angebot leistungsfähiger Tarife wählen“, kommentiert Michael Franke, Geschäftsführer bei Franke und Bornberg.
Die beiden besten Anbieter erreichen mit jeweils zwei Tarifkonstellationen sogar die Höchstnote FFF+ „hervorragend“: Einerseits Arag für die Tarife Aktiv-Rechtsschutz Premium und Recht & Heim Premium, jeweils inklusive des Bausteins Juracheck Plus. Andererseits Roland für Rechtsschutz inklusive der Bausteine Plus-Baustein Privat und Jurway Privat sowie den Online-Tarif Premium inklusive Baustein Jurway Privat.
Doch: „Es existieren auch schwache Tarife am Markt, die über ein F+, also ausreichend, nicht hinauskommen“, berichtet Franke. „Wie schon 2021 erreichen nur Arag und Roland in bestimmten Tarifkonstellation ein FFF+. Das sollte für Mitbewerber ein Ansporn sein, bei der Qualität noch eine Schippe draufzulegen.“
Rechtsschutz-Tarife für Familien
Für die Bewertung von Familien-Tarifen zieht Franke und Bornberg 75 Kriterien heran. Drei von 112 Tarifen (2,7 Prozent) erhalten die Note FFF+ und 49 (43,8 Prozent) ein FFF. Es folgen (25,0 Prozent), 16 (14,3) beziehungsweise 14 (12,5) mit den mittleren Noten FF+, FF und F+. „Minderleister“ mit den Noten F („mangelhaft“) oder F- („ungenügend“) gebe es jeweils nur einmal (0,9 Prozent).
Rechtsschutz-Tarife für Singles
Hallo, Herr Kaiser!
Für Single-Tarife zieht die Rating-Agentur hingegen 70 Kriterien heran. Hierbei erhalten vier Tarife (3,6 Prozent) ein FFF+ und 48 Tarife (42,9) die Note FFF. Allerdings zeigt sich der Mittelbau mit der Note FF+ etwas weniger ausgeprägt (23 Tarife, 20,5 Prozent). Franke: „Die rote Laterne F- gibt es für einen Tarif; vier weitere sind in der Klasse F zu finden.“ Sie kommen auf Anteile von 0,9 und 3,6 Prozent.
Innovationspotenzial ausgeschöpft?
Die Rating-Kriterien für Familien- und Single-Tarife unterscheiden sich vor allem beim versicherten Personenkreis. Gemeinsam haben sie aber, dass sie ein hohes Leistungsniveau erreicht haben, lobt Franke: „Besserer Schutz im Internet, Leistungen bei Familienangelegenheiten und vorsorgliche Rechtsberatung sind die wesentlichen Rechtsschutz-Innovationen der letzten Jahre.“
Doch aktuell erkennen die Branchenbeobachter keine nennenswerten Fortschritte. „Insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit vermisse ich neue Lösungen“, kritisiert Franke. „Einen Baum zu pflanzen, macht noch keinen nachhaltigen Rechtsschutz-Tarif. Prävention hingegen ist immer nachhaltig. Sie spart Zeit, Geld, Nerven und Ressourcen.“
Zudem sollten Rechtsschutz-Versicherer ihre Leistungen und Ausschlüsse noch transparenter gestalten. Das betreffe unter anderem Fristen, Stichentscheide und Risikoausschlüsse bei Kapitalanlagen, wie der jüngste Bericht des Versicherungsombudsmanns zeige. Transparenz beuge Enttäuschungen vor und stärke das Vertrauen bei Vermittlerinnen und Verbrauchern, betont Franke.
Das Innovationspotenzial der Assekuranz sei auch in technischer Hinsicht noch lange nicht ausgeschöpft: „Künstliche Intelligenz und Chatbots bieten völlig neue Ansätze zur Prävention. Ich bin davon überzeugt, dass einige Gesellschaften die Chancen schnell nutzen werden“, erwartet Franke. Für gewerbliche Rechtsschutz-Tarife bietet sein Unternehmen seit 2022 ein eigenständiges Rating.