Die Fragestellung

Welche BU-Versicherer stehen für langfristig verlässliche Konditionen und damit für Zukunftsfähigkeit? Diese Frage beantwortet die Ratingagentur Franke und Bornberg im Rahmen ihrer Studie „BU-Stabilität 2016“. Dabei haben die Analysten insgesamt 57 Unternehmen unter die Lupe genommen. 44 Gesellschaften erhielten eine Gesamtbewertung; an 13 Versicherer konnten nur Teilbewertungen vergeben werden, weil wesentliche Daten bezüglich Prämienkalkulation, Annahmegrundsätzen und/oder Bilanzkennzahlen nicht ermittelt werden konnten.

Gesamtergebnis aus 3 Kriterien errechnet

Die in der Studie ermittelte Stabilität einzelner BU-Anbieter setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen. Für jedes Wertungskriterium ermittelten die Analysten eine Kennzahl im Bereich zwischen 0 und 100 Prozent (100 Prozent = Maximalerfüllung).

  1. Beitragskalkulation

Franke und Bornberg hat die Beitragskalkulation der BU-Versicherer für das Jahr 2016 in verschiedenen Berufsgruppen untersucht. Als Benchmark diente das jeweilige Beitragsmittel der 20 bedeutendsten BU-Versicherer.

Das Ergebnis: Die Bandbreite ist enorm; die Beiträge weichen in der Spitze um 50 Prozent (brutto) beziehungsweise 30 Prozent (netto) von der Benchmark ab, in Ausnahmefällen sogar darüber hinaus.

Laut der Studie gibt es also Versicherer, die nur die Hälfte der marktüblichen Durchschnittsprämie aufrufen. „Ein solches Pricing ist nicht allein mit einer strengen Risikoselektion zu rechtfertigen: Es zeigt deutliche Tendenzen zur Unterkalkulation“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Unterkalkulation gefährde jedoch die Stabilität: Die Freude über einen günstigen Beitrag könne schnell in eine böse Überraschung umschlagen, wenn Versicherer ihren Zahlbeitrag erhöhen müssten.

Auch bei zu hoher Kalkulation muss der Kunde ungerechtfertigt hohe Beiträge zahlen. Die Gesellschaften, die in der Teilrubrik Beitrag am besten abschneiden, schätzen die Risiken am realistischsten ein und können so ihre Beiträge nicht zu hoch und trotzdem stabil halten.

  1. Stabilität der Überschussbeteiligungen

Im Teilbereich Stabilität untersuchten die Franke und Bornberg-Analysten die Konstanz der Überschussbeteiligungen.

  1. Finanzstärke

Im Bereich Finanzstärke beziehungsweise finanzielle Stabilität hat Franke und Bornberg die Bilanzkennzahlen der Versicherer (Eigenmittelquote, Nettoverzinsung etc.) bewertet. 18 Gesellschaften erreichten hier mindestens 75 Prozent; kein einziges Unternehmen lag unterhalb der Schwelle von 50 Prozent.