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Frankfurter Bankenkonferenz: Stresstests

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Weltweit schärfere Regeln

Weltweit müssen sich Finanzkonzerne auf schärfere Regeln einstellen, mit denen verhindert werden soll, dass es zu einer Wiederholung der Rettungsaktionen nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers Holdings kommt. Dies geht von höheren Kapitalanforderungen im Rahmen des Basel-III-Regelwerks bis hin zu Vorschriften in einzelnen Ländern, die die Banken zwingen, bestimmte riskante Aktivitäten aufzugeben.

An den Märkten hat sich die Fähigkeit, den Kursverlauf von Bankenaktien zu beeinflussen, von Top-Managern weg und hin zu Regulierern verlagert. Als EZB-Präsident Mario Draghi vergangenen Monat gegenüber Bloomberg TV erklärte, dass die Zentralbank nicht zögern werde, Banken beim Stresstest durchfallen zu lassen, sackte der Bloomberg Europe Banks and Financial Services Index so stark ab wie seit fast zwei Monaten nicht mehr. Seit dem 26. Juli 2012, als Draghi erklärte, die Notenbank werde alles tun, um den Euro zu retten, ist der Index um 49 Prozent nach oben geschnellt.

“Es hat eine signifikante Kräfteverlagerung stattgefunden, und die dominante Position haben die Regulatoren”, sagt Martin Hellmich, Professor für Risk Management und Regulierung an der Frankfurt School of Finance & Management. “Banker aus ganz Europa blicken nach Frankfurt.”

Für alle drei Eröffnungsreden sind EZB-Vertreter oder Regierungspolitiker vorgesehen. EZB-Direktoriumsmitglied Mersch wird als einer der ersten Redner über die Vision der EZB für die europäische Bankenunion sprechen. Fitschen ist einer von drei Bankern, die über “Strategien für eine Nach-Krisen-Ära” sprechen wollen.

Für Eleni Papoula, eine Analystin der Berenberg Bank, ist besonders wichtig zu erfahren, welcher Definition für Problemkredite sich die EZB bedienen wird und wie die Stresstest-Szenarien aussehen werden. Dann könne sie errechnen, welches Kreditinstitut sein Kapital werde erhöhen müssen.

“Wenn die Prüfung die Glaubwürdigkeit der Bank-Bilanzen wiederherstellt, kann das ein Katalysator für den gesamten Sektor sein”, sagt Papoula. Die europäischen Entscheidungsträger müssten auch eine Gesellschaft gründen, die Problemkredite aufnehmen und Unterstützung für schwächere Banken bieten könne. “Die Aktien von Banken der Eurozone werden sich vergleichsweise schwach entwickeln, bis diese beiden Säulen eingerichtet sind”, fügte sie hinzu.

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