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in Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 4 Minuten

Franklin Diversified Fonds im Porträt „Diese Staatsanleihen haben noch eine relativ hohe Rendite, die weiter fallen dürfte“

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Risiko-Konzentration als Maßstab

Hoppe kann das Fondsvermögen über viele Asset-Klassen streuen. Neben Aktien und Anleihen stehen beispielsweise auch Rohstoffe und Währungen auf seiner Liste. Bei der Konstruktion des Portfolios spielen die Asset-Klassen allerdings nicht die Hauptrolle. Hier achtet Hoppe vor allem die Risikofaktoren, die die einzelnen Positionen beeinflussen, und vermeidet eine zu starke Konzentration einzelner Risiken.

Seine Anlageideen teilt der Fondsmanager in vier große Kategorien ein. Unter Wachstumsstrategien sind die Ansätze zusammengefasst, die langfristig vom Wachstum profitieren. Dazu zählen etwa Aktien, aber auch Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen. „Wir differenzieren im Anleihebereich und schauen, was eher vom Wachstum abhängig ist und was dem Schutz des Portfolios dient“, so Hoppe.

Anlagen, die vor Verlusten schützen sollen, bezeichnet er als defensive Strategien. Darunter fallen etwa bonitätsstarke Staatsanleihen, aber auch Gold. Zurzeit mag Hoppe Staatsanleihen aus Australien und Neuseeland: „Diese haben noch eine relativ hohe Rendite, die weiter fallen dürfte. Die australische Wirtschaft ist abhängig von China, und die Zentralbank dürfte zur Konjunkturbelebung die Zinsen senken“, so Hoppe. Im Gegensatz zu Euro-Staatsanleihen haben die Papiere noch die klassischen Anleihecharakteristika. „Sie sind negativ zu Aktien korreliert und haben damit einen positiven Effekt auf unser Gesamtrisiko“, sagt der Fondsmanager.

Quelle: Franklin Templeton

Während Wachstums- und defensive Strategien grundsätzlich eher negativ korrelieren, entwickelt sich die dritte Gruppe, die Stabilitätsstrategien, weitgehend unabhängig von den anderen beiden Gruppen. Hierzu zählen alternative Anlagen wie Long-short-Aktien- oder spezielle Rohstoffstrategien. Die drei Kategorien bilden das Kernportfolio. Hinzu kommen chancenorientierte Anlagen. Dies sind Investments, die kurzfristig Erträge versprechen, etwa durch Fehlbewertungen am Markt. Zum Beispiel hat Hoppe nach den schweren Kurseinbrüchen zu Jahresanfang opportunistisch in die Emerging Markets investiert: „Eigentlich betrachten wir Schwellenländer eher kritisch. Dennoch fanden wir, dass der Markt beim Abverkauf übertrieben hatte und der Einstieg sehr günstig war. Ende März haben wir die Positionen dann wieder abgebaut.“

Bei der Umsetzung seiner Anlageideen setzt Hoppe im Staatsanleihebereich auf Einzeltitel, ansonsten bevorzugt er Exchange Traded Funds oder aktiv gemanagte Fonds aus dem eigenen Hause. „Wir investieren in spezielle Tranchen ohne Kosten“, erklärt der Fondsmanager. Hoppe rechnet im Jahresverlauf mit steigender Volatilität. Im sicherheitsorientierten Franklin Diversified Conservative Fund stecken daher zurzeit rund 67 Prozent des Fondsvermögens in defensiven Strategien. Nur knapp 21 Prozent sind in Wachstumsstrategien investiert. Darunter bilden Euro-Unternehmensanleihen den höchsten Anteil.

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