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Aktualisiert am 16.05.2018 - 16:57 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Franklin Diversified Fonds „Wir bevorzugen weiterhin europäische Aktien“

DAS INVESTMENT: Herr Hoppe, die zweite Runde der Frankreich-Wahl steht vor der Tür: Vielen Marktteilnehmern zufolge sind Marktrisiken noch nicht gebannt. Was erwarten Sie von der Stichwahl in der zweitgrößten EU-Volkswirtschaft?

Matthias Hoppe: Die Stichwahl beinhaltet noch ein Restrisiko, dass es doch noch zu einem europafeindlichen Ergebnis kommen könnte, falls Le Pen wider Erwarten gewinnt. Unser Basisszenario ist allerdings, dass Macron die nötigen Stimmen aus den gemäßigten linken und rechten Lagern versammeln kann und französischer Präsident wird. Das deuten auch die neuen Umfragen an, bei denen Macron mit über 60 Prozent der Stimmen führt.

Für die Märkte wäre das ein positives Signal und sie könnten sich wieder auf die fundamentalen Faktoren konzentrieren. Fundamental gesehen spricht dabei einiges für europäische Aktien und wir sehen bereits, dass in den vergangen acht Wochen Aktien aus der Eurozone US-Aktien outperformed haben. Die Eurozone ist bereits im vergangenen Jahr stärker gewachsen als die USA.

Das haben natürlich auch internationale Anleger bemerkt und so kann man einen verstärken Zufluss in die Eurozone beobachten – zuletzt wurden sie aber durch die politischen Risiken in Frankreich abgeschreckt. Jedenfalls sprechen auch die Gewinnerwartungen dafür, dass der Euroraum langsam an das reale Wachstum aufschließt, nachdem es hier seit 2012 eine große Divergenz gegeben hat.

Wir bleiben deshalb vorsichtig optimistisch und bevorzugen weiterhin europäische vor nordamerikanischen Aktien, zumal auch die Bewertung angesichts des erwarteten Gewinnwachtsums attraktiver erscheinen.

Die Franklin Diversified Fonds unterliegen Rendite- und Schwankungszielen. Haben sich die Fonds zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt?

Hoppe: Die Fonds haben in den vergangenen zwei Jahren gute Mittelzuflüsse gesehen. Das Tempo der Zuflüsse lässt in der Regel immer dann etwas nach, wenn die Märkte eine Zeit lang gut gelaufen sind, denn dann finden Anleger andere Anlageklassen interessanter. Unser Ziel ist es aber nicht, bei der Wertentwicklung immer vorne mit dabei zu sein, sondern weniger Kursschwankungen und geringere Abwärtsbewegungen zu liefern. In volatilen Zeiten wird das unserer Erfahrung nach von den Anlegern honoriert.

Was ist der Kern des Investmentansatzes?

Hoppe: „Winning by not losing“ ist unser Credo. Mit den Franklin Diversified bieten wir unseren Anlegern klar definierte Renditeziele und Schwankungsbreiten an, um die Messbarkeit und damit auch Planbarkeit der Geldanlage von Kunden zu ermöglichen.

Unsere oberste Priorität beim Management der Portfolien ist es, die Kursausschläge zu dämpfen. Deshalb diversifizieren wir nicht allein nach verschiedenen Anlageklassen sondern nach Risikofaktoren.

Beim Investieren nach Risikofaktoren – das sind die kleinsten systematischen Bestandteile einer Anlagenklasse – geht es darum, das Verhalten von Anlageklassen unter dem Gesichtspunkt ihrer Risiken zu verstehen. Bei diesem Ansatz wird nicht in Anlageklassen, sondern in Risikofaktoren gedacht und das Portfolio in diesem Sinne aufgebaut. Aus diesem Grund ordnen wir in unseren Multi-Asset-Portfolios jedes Investment einer von drei definierten Risikokategorien zu: Wachstum, Stabilität, Defensiv. Jede Kategorie besteht aus einer Reihe von Risikofaktoren, die thematisch geordnet sind. So kann auch ein Portfolio, das vorwiegend traditionelle Anlageklassen enthält, unter dem Risikofaktor-Ansatz gemanagt werden – vorausgesetzt, das Risikomanagementsystem kann die einzelnen Positionen in ihre Risikofaktoren aufspalten.

Es geht am Ende darum, die Komponenten des Portfoliorisikos besser zu verstehen, die beabsichtigten Risiken zu betonen und die unbeabsichtigten so gut wie möglich zu eliminieren. Das führt zu besserer Diversifikation, da dieser Ansatz hilft, sicherzustellen, dass nicht ein oder wenige Faktoren das Portfolio dominieren.

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