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Von in NewsLesedauer: 4 Minuten
Ministerpräsidentin der Republik Island, Katrín Jakobsdóttir
Katrín Jakobsdóttir: Islands Ministerpräsidentin führte im Oktober 2023 den landesweiten Streik an, bei dem Frauen für 24 Stunden ihre bezahlte und unbezahlte Arbeit niederlegten, um unter anderem für gerechte Gehälter zu kämpfen. | Foto: Imago Images / Bernd Elmenthaler
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„Niemand darf wegen seines Geschlechtes (…) benachteiligt oder bevorzugt werden“. Das besagt der Artikel 3 des Grundgesetzes. Doch in Sachen Gehälter klaffen Welten zwischen dem Grundgesetz und der Wirklichkeit. Denn Frauen bekommen im Durchschnitt 18 Prozent weniger Gehalt als Männer. Auf diesen Missstand, der auch als Gender Pay Gap bezeichnet wird, weist jedes Jahr der sogenannte Equal Pay Day hin. Bis zu diesem Datum haben Frauen in Deutschland seit Jahresanfang rein rechnerisch unentgeltlich gearbeitet. In diesem Jahr fand der Equal Pay Day am Mittwoch, dem 6. März, statt – zwei Tage vor dem Weltfrauentag. 

Selbst bei gleicher Qualifikation bekommen Frauen für gleiche Arbeit 6 Prozent weniger Geld als Männer. Das stellte das Statistische Bundesamt fest. Doch nicht nur das: Sie werden auch bei der steuerfreien Inflationsausgleichsprämie benachteiligt. Das stellte eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Münchner Fintechs Givve fest.

Seit Oktober 2022 dürfen Arbeitgeber ihren Beschäftigten eine Inflationsprämie von bis zu 3.000 Euro steuerfrei auszahlen. Allerdings schöpfen laut Studie nur wenige Unternehmen den kompletten Rahmen aus: Nur 7 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die einen Inflationsbonus bekamen, konnten sich über den Maximalbeitrag freuen. Ein Viertel der Begünstigten erhielt weniger als 1.000 Euro.

Jeder 4. bekam weniger als 1.000 Euro. © Kantar, Givve

Nicht einmal 5 Prozent der Frauen bekamen 3.000 Euro

Dabei erhielten Männer häufiger die Maximalsumme: 9,4 Prozent der Arbeitnehmer, die eine Inflationsausgleichsprämie erhielten, erhielten die volle Summe von 3.000 Euro. Bei Arbeitnehmerinnen waren es nur 4,7 Prozent. Selbst bei den Auszahlungshöhen zwischen 1.500 und 3.000 Euro lagen die Männer noch vorn. Nur in der Bandbreite von 1.000 bis 1.499 Euro waren Frauen mit 13,6 Prozent etwas stärker vertreten als Männer mit 12,1 Prozent.

„Die Befragung zeigt, dass sich Unterschiede im allgemeinen Einkommen von Frauen und Männern auch beim Inflationsbonus fortsetzen“, fassen die Studienautoren das Ergebnis zusammen. Eine Erklärung dafür sehen sie unter anderem darin, dass Männer häufiger in wirtschaftsstarken Unternehmen arbeiten. Diese hätten „ausreichend finanzielle Kraft und guten Willen, den gesetzlich geförderten Rahmen auszuschöpfen“, erklären die Forscher. Sie weisen auf eine Umfrage des Ifo-Instituts hin, der zufolge sich Industriebetriebe mit 93 Prozent häufiger für die Zahlung einer Inflationsprämie entschieden haben als Handelsunternehmen (86 Prozent) und Dienstleister (85 Prozent). Außerdem steige die Bereitschaft, höhere Ausgleichsprämien zu bezahlen, mit der Unternehmensgröße.

 

16 Prozent der Mitarbeiter mit bAV

Arbeitgeber, die Inflationsprämien zahlen, können auch mit einer höheren Loyalität ihrer Beschäftigten rechnen. Das legen weitere Studienergebnisse nahe. So sagen 45 Prozent derjenigen, die den Inflationsbonus erhalten haben, dass die Extra-Leistung dazu beigetragen hat, sich vom Arbeitgeber wertgeschätzt zu fühlen. Bei 39 Prozent der Befragten hat der Bonus nach eigenen Angaben die Bindung zum Unternehmen gestärkt. 

Ähnliches gilt für regelmäßige Bezuschussungen wie den steuerfreien Sachbezug. Diesen erhalten aktuell 11 Prozent der deutschen Angestellten. „Wer sich eine zufriedene Belegschaft wünscht, die gleichzeitig seltener krank und produktiver ist, der sollte sich als Arbeitgeber überlegen, zusätzlich zum Gehalt weitere Leistungen anzubieten“, rät Patrick Löffler, Chef und Mitgründer von Givve. Das könnten neben der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), die 16 Prozent der Befragten erhalten und die damit aktuell auf Platz eins der gewährten Benefits liegt, oder auch das Jobticket (10 Prozent) sein.

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