Berufsunfähigkeit „Frauen haben deutlichen Nachholbedarf beim Absichern“
Die Deutschen litten in den vergangenen Monaten unter Stress. Das gaben immerhin 89 Prozent der Teilnehmer einer Studie im Auftrag des Versicherers Swiss Life an, für die Yougov Deutschland im April mehr als 3.100 Erwachsene online befragte. Demnach berichten 44 Prozent von ihnen über häufige Burn-out-Symptome, welche die Betroffenen nicht auf die leichte Schulter dürfen.

„Stress- und Burn-out-Symptome sollten ernst genommen werden, um die eigene Gesundheit sowie die finanzielle Selbstbestimmung nicht aufs Spiel zu setzen“, sagt Stefan Holzer, Leiter Versicherungsproduktion und Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland. „Denn Stress kann zu psychischen Belastungen führen, die oft in einer Berufsunfähigkeit münden.“
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Ein detailiierter Blick auf die Daten zeigt: 93 Prozent der rund 1.600 befragten Frauen waren in den vergangenen Monaten von Stress betroffen und 51 Prozent haben häufig Symptome für Burn-out erlebt. Zum Vergleich: 84 Prozent der knapp 1.500 Männer Männer klagen über Stress und 37 Prozent über Burn-out-Symptome. Laut einer Swiss-Life-Umfrage im August 2020 waren 84 Prozent der Frauen waren von Stress betroffen und 76 Prozent der Männer.
Psyche ist Hauptauslöser für eine BU
Psychische Erkrankungen wie Burn-out, Depressionen und Angststörungen sind mittlerweile mit 37 Prozent die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit, also dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben. Im Invalidenbestand der Swiss Life Ende 2019 war der Anteil der Frauen, die aufgrund psychischer Erkrankungen berufsunfähig wurden, mit 44 Prozent deutlich höher als der entsprechende Anteil der Männer mit 28 Prozent.
Frauen haben hohen Nachholbedarf

„Mittlerweile muss laut Deutscher Aktuarsvereinigung jeder vierte Berufstätige während seines Lebens die Erwerbstätigkeit einschränken oder sogar ganz aufgeben“, betont Holzer. Wer sich frühzeitig gegen das Risiko einer Berufsunfähigkeit absichert, handelt verantwortungsbewusst, um auch in schwierigen Zeiten finanziell selbstbestimmt leben zu können“, so der Leiter Versicherungsproduktion bei Swiss Life Deutschland weiter.
Insbesondere Frauen hätten einen deutlichen Nachholbedarf bei der Absicherung ihrer Arbeitskraft. Lediglich 12 Prozent der befragten Frauen der Swiss Life-Studie sind abgesichert. Zum Vergleich: Bei den Männern sind es 17 Prozent. „Zuversichtlich stimmt mich allerdings, dass für 83 Prozent der befragten Frauen eine gute Beratung in Finanz- und Vorsorgefragen eine wichtige Rolle spielt“, kommentiert Holzer.
Strategien zur Stressbewältigung
Die Hauptgründe für Stress sind der Umfrage zufolge so unterschiedlich wie die Menschen hierzulande: Die in der aktuellen Swiss Life-Studie befragten Frauen nennen als wichtigsten Grund für Stress einen steigenden Zeitdruck bei der Arbeit (56 Prozent). Daneben neben 42 Prozent eine zu hohe Arbeitsmenge und weitere 35 Prozent auch den Corona-bedingt fehlenden Ausgleich durch Freizeitaktivitäten.
Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes (17 Prozent), eine unangenehme Arbeitsatmosphäre (24), die Arbeit im Homeoffice (14) und die Kinderbetreuung (6) spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle. Zur Prävention machen 41 Prozent Entspannungsübungen und 32 Prozent bewegen sich mehr. Lediglich 4 Prozent haben mit dem Arbeitgeber und nur 9 Prozent mit einem Arzt oder Therapeuten über Stress gesprochen.