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Female Fintech Day
Frauen brauchen keine pinken Konten, sondern bessere Infos
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.
Christin Jahns
30.09.2022

Female Fintech Day Frauen brauchen keine pinken Konten, sondern bessere Infos

Frau bei der Investmententscheidung
Frau bei der Investmententscheidung: Die Bedürfnisse von Frauen werden bei vielen Finanzprodukten noch zu selten mitgedacht.
© Fotomontage: Jessica Hunold mit Canva

Frauen verfügen im Durchschnitt über 49 Prozent niedrigere Alterseinkommen als Männer. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Der Gender Pay Gap belegt, dass Frauen weniger Gehalt bekommen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge verdienten sie 2021 pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer.

Ein Teil des Abstands ist darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen erreichen. Aber auch bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation bekommen sie im Schnitt noch rund 6 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen.

Aber das ist noch nicht alles:

Auch heute ist es vielfach noch so, dass Frauen ihre Arbeit für Kinder oder die Pflege von Angehörigen unterbrechen und danach nur in Teilzeit in die Erwerbsarbeit zurückkehren. Im Durchschnitt leisten sie pro Tag rund 1,5 Stunden mehr Care-Arbeit als Männer.

Bedürfnisse von Frauen zu wenig berücksichtigt

Doch obwohl die Fakten dafür sprechen, dass Frauen sich dringend um ihre Altersvorsorge kümmern sollten, investieren sie ihr Geld immer noch deutlich seltener.

 

Aber woran liegt das eigentlich?

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Bei der „Masterclass Female Fintech“ auf der Hamburger Fintech Week haben die freie Journalistin Anissa Brinkhoff, Carolin Knoop vom Innovation Hub der Sparkassen, Cathrin Herweg von der Initiative „wo*men@haspa“ und Martina Gstöttmayr, Mitgründerin der Finanz-App Uplyvt, folgende Ursachen für die Zurückhaltung identifiziert:

  1. Mindset: Negative Glaubenssätze wie „Über Geld spricht man nicht!“ oder etwa, dass man zu wenig Geld zum Investieren habe oder das Geld erstmal für die Absicherung der Familie bräuchte, wirken bei vielen Frauen als Gatekeeper im Kopf.
  2. Aufholbedarf: Erst seit 1962 dürfen Frauen in Deutschland ein eigenes Bankkonto eröffnen. Sie haben also erst seit viel kürzerer Zeit Zugang zu Geld als Männer.
  3. Viele Finanzprodukte sind noch nicht gut genug an die Bedürfnisse von Frauen angepasst.
  4. Bildung: Oftmals fehlt schlichtweg das Wissen, wie man seine Finanzen angeht.

„Female Finance gehört seit 2020 zu unseren DNA-Themen. Bei unserer großen Studie 2021 kam dann heraus, dass Finanzprodukte häufig nicht genderneutral sind“, erläutert Carolin Knoop. „Das Bankwesen ist nach wie vor männerdominiert und da kommt es vor, dass Produkte von Männern für Männer gedacht werden.“

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