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Aktualisiert am 31.03.2020 - 11:43 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

FSB liegt falsch Pimco glaubt nicht an krisenbedigten Anleger-Ansturm

Der Finanzstabilitätsrat, der an Richtlinien für die Regulierung großer Vermögensverwalter arbeitet, vermische „Investmentrisiken mit systemischen Risiken“, und anders als bei einer Bank heiße es, dass bei einem Vermögensverwalter das angelegte Geld möglicherweise nicht vollständig zurückgegeben werde, kritisierte Pimco-Chef Douglas Hodge in einem Schreiben vom 29. Mai an den FSB.

Pimco zufolge sollte es keine Unterstützung für den Grundsatz geben, das ein Ansturm der Investoren ein erkennbares Risiko bei US-Investmentfonds mit einem variablen Nettoanteilswert sei, schrieb er. Tatsächlich habe es in den fast 75 Jahren des Gesetzes „Investment Company Act“ von 1940 wohl keinen einzigen Fall gegeben, in dem ein Fonds nicht in der Lage gewesen wäre, Rückzahlungen den Vorschriften entsprechend nachzukommen.

Die großen Vermögensverwalter wehren sich gegen Auflagen wie sie für Banken und Versicherer gelten, die in Folge der Finanzkrise von 2008 als systemisch wichtig klassifiziert wurden. Die Einordnung als „zu groß zum Scheitern“ würde zu höheren Eigenkapitalanforderungen und schärferer Regulierung führen, damit die Gesellschaften in einer Krise widerstandsfähiger sind. Der FSB hat seinen Entwurf im März aktualisiert und nimmt dazu öffentliche Stellungnahmen entgegen.

Pimco wies in dem Schreiben auch auf seine eigenen Erfahrungen hin. Der plötzliche Weggang von Mitgründer und Chief Investment Officer Bill Gross im vergangenen September habe Rückzahlungsverpflichtungen im Volumen von zusammen 50 Milliarden Dollar im September und Oktober ausgelöst, die Pimco geordnet und zeitnah erfüllt habe, schrieb Hodge.

Vermögensverwalter wie Pimco, Vanguard Group und BlackRock, die potenziell unter die FSB-Regelung fallen würden, argumentieren, die Regulierer sollten statt auf die Größe oder den Typ der einzelnen Vermögensverwalter ihr Augenmerk auf die Aktivitäten richten, die zu höheren Risiken führen. Die Fonds würden keine Risiken in die eigenen Bücher nehmen, in der Art wie die Banken dies täten und auch nicht vor den gleichen Liquiditätsschocks stehen. Größe sei nicht der adäquate Messwert für das Ausmaß an Risiken, das sie für das weltweite Finanzsystem beinhalteten.

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