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Aktualisiert am 26.09.2007 - 18:30 UhrLesedauer: 2 Minuten

FT Europa Dynamik Fonds

„Die aktuelle Situation am Aktienmarkt erinnert mich an die Talfahrt der Börsen im Mai 2006“, erklärt Carsten Große-Knetter, Manager des FT Europa Dynamik Fonds (WKN: 847 818). Auch diesmal sei der Ausverkauf nicht fundamental gerechtfertigt. Im vergangenen Jahr schlug sein Fonds seinen Vergleichsindex Dow Jones Stoxx um 11,8 Prozentpunkte. Dabei hörte der Manager nur auf die Vorgaben seines Computermodells und hat seine Positionen beibehalten, obwohl sie kurzfristig nicht gut liefen. „Hätten wir stattdessen bei den fallenden Märkten im Mai einige unserer Positionen glattgestellt, hätten wir in die Investmentstrategie unseres Systems eingegriffen und den günstigsten Zeitpunkt zum Wiedereinstieg sicherlich verpasst“, so Große-Knetter. Es habe sich ausgezahlt, dass Kollege Computer seine Angst unter mathematisch exakter Kontrolle behielt. „Durchhalten lautet auch in der jetzigen Phase unser Motto. Wir greifen hier auf unsere Blaupause aus dem vergangenen Jahr zurück“, erklärt der promovierte Physiker. Große-Knetter managt seinen europäischen Aktienfonds rein quantitativ mithilfe eines Computermodells. Sein Anlageuniversum besteht aus den 600 Aktien des Dow Jones Stoxx, einem Aktienindex für Standardwerte aus 18 europäischen Industriestaaten. Hieraus wählt er rund 100 Titel, die er im Fondsportfolio beinahe gleich gewichtet. Sein größter Einzeltitel, die britische Bankengruppe HSBC Holdings, kommt gerade einmal auf 2,5 Prozent des Fondsvolumens von derzeit 170 Millionen Euro. „Um die besten Aktien zu finden, quälen wir unsere Datenbanken“, so der Fondsmanager, der sich selbst als Zahlenquetscher bezeichnet. „Uns interessieren nur die nackten Zahlen der einzelnen Unternehmen, keine Investment-Stories.“ Konjunkturelle Einflüsse auf bestimmte Branchen spielen für ihn nur indirekt eine Rolle, nämlich über die Geschäftsaussichten der Firmen. Sein Computermodell untersucht die Stoxx-Werte nach fünf Kriterien: Fundamentale Bewertung, Kursentwicklung, Analysteneinschätzungen, Unternehmenswachstum und Schwankungsbreite. „So finden wir auch interessante Firmen aus der zweiten Reihe, die andere nicht entdecken.“ Das System kann problemlos mehrere hundert Gesellschaften innerhalb kürzester Zeit prüfen. „Unser Modell benötigt ein möglichst großes Universum, um seine Stärken in der Auswahl kaum beachteter Einzeltitel auszuspielen.“ Schließlich lebten Stockpicker wie er von ineffizienten Märkten, in denen wichtige Informationen über ein Unternehmen noch nicht in den Preis der entsprechenden Aktie eingegangen seien. Als aktuelle Beispiele nennt er die isländische Landsbanki und Raiffeisen International aus Österreich. Der Fonds wurde zwar schon Mitte 1992 aufgelegt. Große-Knetters quantitativer Anlagestil wurde dem damaligen Problemfall aber erst im August 2004 verordnet. Seitdem stieg der Fonds um 82,8 Prozent. Der Stoxx legte nur 54,8 Prozent zu. Die Rating-Agentur Morningstar bewertet den Fonds derzeit mit drei von fünf möglichen Sternen. Ihren Angaben zufolge hat der Fonds im laufenden Jahr um 9,7 Prozent zugelegt (Stand 23. August 2007). Damit schlägt er den Index um 3,6 Punkte. Für den Fonds wird ein Ausgabeaufschlag von bis zu 5 Prozent fällig. Die jährliche Verwaltungsgebühr beträgt 1,25 Prozent.

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