Fünf heiße Fragen an Martin Siegel Schützt Gold bei einer ultimativen Finanzkrise?
Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer von Stabilitas
DAS INVESTMENT.com: China hat in den vergangenen Monaten viel Gold und Goldminen gekauft. Warum ist der Goldpreis trotzdem kaum gestiegen?
Martin Siegel: Die Importe Chinas steigen rasant an und befinden sich auf einem Rekordniveau. Der Goldpreis wird jedoch vor allem vom New Yorker Papiergoldmarkt bestimmt. Hier gab es im Jahresverlauf 2013 massive Verkäufe, die den Preis gedrückt haben. Negativ hat sich auch die Einführung einer Steuer für Importe in Indien ausgewirkt und die physische Goldnachfrage Indiens deutlich reduziert.
DAS INVESTMENT.com: Hedgefonds und ETF-Investoren gehen wieder in Gold. Ist das nicht auch eine Form von Manipulation des Goldpreises? Schließlich werteten viele Goldfreunde die Verkäufe von Hedgefonds als Manipulation.
Siegel: In meiner Analyse ignoriere ich die Käufe und Verkäufe dieser Investorengruppe, da sie nicht kalkulierbar ist. Zudem wird nur ein Bruchteil der tatsächlichen Aktivitäten veröffentlicht.
DAS INVESTMENT.com: Kann es sein, dass Goldanleger Druck nach Unten immer als Manipulation werten und Druck nach Oben immer als gesunde Nachfrage? Wo bleibt die Fairness?
Siegel: Das liegt daran, dass die Zentralbanken, die Investmentbanken und die Finanzminister ein gemeinsames Interesse an einem schwachen Goldpreis haben, da ein steigender Goldpreis das Papierscheingeldkreditsystem in Frage stellt.
In einem goldbasierten Währungssystem hätten die Zentralbanken keine Daseinsberechtigung, den Investmentbanken würde das Geschäftsmodell wegbrechen und die Finanzminister könnten keine Staatshaushalte auf Kredit finanzieren. Es liegen demnach massive Interessen vor, einen Goldpreisanstieg zu bekämpfen, was von Goldanlegern als einseitig und unfair empfunden wird.
DAS INVESTMENT.com: Sie hielten im letzten Jahr einen Goldpreis jenseits der 2.000-Dollar-Marke für möglich. Der ist nicht eingetreten. Gibt es 2014 Chancen auf einen neuen Rekord?
Siegel: Bis auf einen Rückgang der Nachfrage Indiens, der jedoch durch einen Anstieg der Nachfrage in China ausgeglichen wird, bleiben die fundamentalen Daten für den Goldmarkt praktisch unverändert. Ein fairer Preis von 1.800 US-Dollar pro Unze bleibt damit bestehen. Falls der Markt wieder in den Hausse-Modus der Jahre 2001 bis 2011 zurückkehrt sind auch Preise von über 2.000 US-Dollar pro Unze denkbar.
DAS INVESTMENT.com: Gold gilt immer als Schutz vor der ultimativen Finanzkrise. Aber wer soll denn uns das Gold abkaufen, wenn es eine neue Währung gibt? Drückt es nicht enorm auf den Preis, wenn dann plötzlich alle ihr Gold zum neuen Geld machen wollen?
Siegel: Gold wird in einer ultimativen Finanzkrise die Kaufkraft erhalten, die ihm von Milliarden Menschen seit 5.000 Jahren mehr oder weniger entgegengebracht wird. Papiergeldforderungen wie Anleihen, Versicherungen, Sparkonten werden dagegen in der ultimativen Finanzkrise wertlos.
Nach einer Währungsreform wird die im Gold erhaltene Kaufkraft dann wieder eventuell in eine andere Geldform getauscht. Wenn dies von vielen Menschen gleichzeitig gemacht wird, wird das Tauschverhältnis zu Ungunsten des Goldes verschoben. Klar ist aber, dass Gold ein solches Szenario viel besser als jedes Papiergeld überstehen wird.
Martin Siegel: Die Importe Chinas steigen rasant an und befinden sich auf einem Rekordniveau. Der Goldpreis wird jedoch vor allem vom New Yorker Papiergoldmarkt bestimmt. Hier gab es im Jahresverlauf 2013 massive Verkäufe, die den Preis gedrückt haben. Negativ hat sich auch die Einführung einer Steuer für Importe in Indien ausgewirkt und die physische Goldnachfrage Indiens deutlich reduziert.
DAS INVESTMENT.com: Hedgefonds und ETF-Investoren gehen wieder in Gold. Ist das nicht auch eine Form von Manipulation des Goldpreises? Schließlich werteten viele Goldfreunde die Verkäufe von Hedgefonds als Manipulation.
Siegel: In meiner Analyse ignoriere ich die Käufe und Verkäufe dieser Investorengruppe, da sie nicht kalkulierbar ist. Zudem wird nur ein Bruchteil der tatsächlichen Aktivitäten veröffentlicht.
DAS INVESTMENT.com: Kann es sein, dass Goldanleger Druck nach Unten immer als Manipulation werten und Druck nach Oben immer als gesunde Nachfrage? Wo bleibt die Fairness?
Siegel: Das liegt daran, dass die Zentralbanken, die Investmentbanken und die Finanzminister ein gemeinsames Interesse an einem schwachen Goldpreis haben, da ein steigender Goldpreis das Papierscheingeldkreditsystem in Frage stellt.
In einem goldbasierten Währungssystem hätten die Zentralbanken keine Daseinsberechtigung, den Investmentbanken würde das Geschäftsmodell wegbrechen und die Finanzminister könnten keine Staatshaushalte auf Kredit finanzieren. Es liegen demnach massive Interessen vor, einen Goldpreisanstieg zu bekämpfen, was von Goldanlegern als einseitig und unfair empfunden wird.
DAS INVESTMENT.com: Sie hielten im letzten Jahr einen Goldpreis jenseits der 2.000-Dollar-Marke für möglich. Der ist nicht eingetreten. Gibt es 2014 Chancen auf einen neuen Rekord?
Siegel: Bis auf einen Rückgang der Nachfrage Indiens, der jedoch durch einen Anstieg der Nachfrage in China ausgeglichen wird, bleiben die fundamentalen Daten für den Goldmarkt praktisch unverändert. Ein fairer Preis von 1.800 US-Dollar pro Unze bleibt damit bestehen. Falls der Markt wieder in den Hausse-Modus der Jahre 2001 bis 2011 zurückkehrt sind auch Preise von über 2.000 US-Dollar pro Unze denkbar.
DAS INVESTMENT.com: Gold gilt immer als Schutz vor der ultimativen Finanzkrise. Aber wer soll denn uns das Gold abkaufen, wenn es eine neue Währung gibt? Drückt es nicht enorm auf den Preis, wenn dann plötzlich alle ihr Gold zum neuen Geld machen wollen?
Siegel: Gold wird in einer ultimativen Finanzkrise die Kaufkraft erhalten, die ihm von Milliarden Menschen seit 5.000 Jahren mehr oder weniger entgegengebracht wird. Papiergeldforderungen wie Anleihen, Versicherungen, Sparkonten werden dagegen in der ultimativen Finanzkrise wertlos.
Nach einer Währungsreform wird die im Gold erhaltene Kaufkraft dann wieder eventuell in eine andere Geldform getauscht. Wenn dies von vielen Menschen gleichzeitig gemacht wird, wird das Tauschverhältnis zu Ungunsten des Goldes verschoben. Klar ist aber, dass Gold ein solches Szenario viel besser als jedes Papiergeld überstehen wird.
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