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Tiefe Zinsen, schwacher Dollar „Für die Schwellenländer wird es einfacher“

Anleihespezialist Wim Vandenhoeck
Anleihespezialist Wim Vandenhoeck: „In den kommenden zwei bis drei Jahren überdurchschnittlich entwickeln“ | Foto: Invesco

DAS INVESTMENT: Was macht die Geldpolitik in USA und Euro-Zone mit den Staatsanleihen der Schwellenländer?

Wim Vandenhoeck: Gestützt durch die enormen staatlichen Konjunkturspritzen in den Industrieländern und einigen Schwellenländern dürfte sich das globale Wachstum in den kommenden Jahren beschleunigen. Hauptgrund ist die neue geldpolitische Strategie der Fed, durch die es auch bei verbesserten Wachstumserwartungen nicht zu verschärften Finanzierungsbedingungen in den USA kommen sollte.

Damit sorgen die globalen makroökonomischen Bedingungen und die Zentralbanken mit dafür, dass sich Schwellenländeranlagen in den kommenden zwei bis drei Jahren überdurchschnittlich entwickeln.

Wim Vandenhoeck verantwortet den Invesco Emerging Markets Local Debt (ISIN: LU2014293232). Zum Porträt geht es hier. Die Übersicht über Anleihefonds für Schwellenländer finden Sie hier.

Wie soll das passieren?

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Vandenhoeck: Zu unseren zentralen Erwartungen gehört die, dass der Dollar kurzfristig abwertet, da die kurz- und mittelfristigen Nominalzinsen in den USA im aktuellen Umfeld nicht steigen können, sondern nur die langfristigen Zinsen. Da die nominalen Zinsen nicht neu bewertet werden können, werden die Realzinsen vermutlich sinken, um den gestiegenen Inflationserwartungen Rechnung zu tragen. Das dürfte den Druck auf den Dollar, der bereits durch das steigende Zwillingsdefizit der USA belastet wird, noch verstärken.

Darüber hinaus sind die Realzinsen in den USA in den letzten Monaten im Vergleich zu anderen Industrieländern deutlich gesunken. Dadurch ist eine der Grundlagen für die Dollar-Stärke weggefallen.

Im Vergleich zu anderen großen Zentralbanken trauen die Märkte der Fed eher zu, Inflation zu erzeugen. Daher glauben wir, dass die Realzinsen in den USA weiter unter null sinken werden, wenn sich das Wachstum verbessert. Dann dürften die US-Realzinsen für einen längeren Zeitraum unter den europäischen liegen. Damit wären die Voraussetzungen für eine nachhaltigere Schwächephase des Dollar geschaffen.

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