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Von in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 6 Minuten
Getreideernte
Getreideernte: Die Einsatzgebiete für Gensequenzierung sind vielseitig, unter anderem können die Verfahren die Landwirtschaft nachhaltiger machen, sagt Georgina Laird. | Foto: Imago Images / MiS

Investoren, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, sollten nach unterschätzten Unternehmen Ausschau halten, die einen bedeutenden positiven Einfluss haben – sei es durch ihr Produkt oder ihre Praktiken. Nicht immer ist dieser Einfluss auf den ersten Blick erkennbar. Oft ist die Rolle eines Unternehmens bei der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft auf den ersten Blick nicht klar. Erst bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass Produkte den Wandel entscheidend vorantreiben. Auch kommt es vor, dass ein Unternehmen keine weltverändernden Produkte anbietet, aber seine Praktiken – die Art und Weise, wie es die Dinge angeht – einen erheblichen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben.

Einer dieser Bereiche ist innovatives und disruptives Wachstum, das für die Bewältigung vieler heutiger Nachhaltigkeitsherausforderungen unerlässlich ist. Obwohl diese Umwälzung verschiedene Formen annehmen kann, ist sie oft mit dem Tempo des technologischen Wachstums verbunden, das starke Innovationen in der gesamten Wertschöpfungskette erfordert.

 

Technologie ist zunehmend ein entscheidender Wegbereiter für viele Lösungen mit positiven Auswirkungen. Sie kann die wesentlichen Komponenten und die Infrastruktur bereitstellen, die den grünen Übergang unterstützen, was bedeutet, dass sie sowohl direkte als auch indirekte positive Auswirkungen haben kann. Letztere entstehen, wenn die Produkte in nachgelagerten Anwendungen eingesetzt werden.

Im Folgenden werden drei Unternehmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung vorgestellt, die ein solches Maß an Innovation und Wirkung aufweisen, aber von Anlegern, die auf Nachhaltigkeit bedacht sind, vielleicht nicht als nachhaltig angesehen werden.

Oxford Nanopore: Gensequenzierung ermöglicht nachhaltigere Landwirtschaft und Lebensmittel

Der sich schnell entwickelnde Bereich der Gensequenzierung, in dem das Unternehmen Oxford Nanopore tätig ist, ist ein gutes Beispiel für eine Aktie, die auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders nachhaltig wirkt. Die Fortschritte bei der Gensequenzierung in den vergangenen Jahrzehnten haben die Sequenzierung schneller, billiger und effizienter gemacht, was sie wiederum für eine Vielzahl von Endanwendungen zugänglicher macht. Die Anwendungen reichen heute von der Gesundheitsfürsorge über die Landwirtschaft bis hin zur Forensik und sind in vielen Bereichen der Nachhaltigkeit von der Lebensmittelproduktion bis zur Biodiversität von Nutzen.

Oxford Nanopore ist ein wichtiger Wegbereiter in diesem Bereich. Das Unternehmen stellt eine neue Generation von DNA/RNA-Sequenzierungstechnologie her, welche die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, verändern wird. Das Unternehmen hat ein einzigartiges Gensequenzierungslabor entwickelt, das so kompakt ist, dass es in einen Koffer passt. Dieser Koffer kann zu den Feldern in Afrika oder zu den Flüssen in Asien reisen und dabei helfen, die Umwelt in Echtzeit zu untersuchen, um direkt Informationen für Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen der biologischen Vielfalt zu erhalten. Wissenschaftler können jetzt ein (relativ) preiswertes Labor in ihrem Rucksack mitführen.

 

Nvidia: Anleger-Liebling treibt Kostensenkung in der Medizin voran

Nvidia steht derzeit bei vielen Anlegern im Fokus, aber vermutlich nicht aus Gründen der Nachhaltigkeit. Dennoch gibt es viele Gründe, warum das Unternehmen auch das Interesse nachhaltiger Anleger wecken sollte. Als führendes Unternehmen in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI) und beschleunigte Berechnungen verkörpert Nvidia vielleicht am besten die Konvergenz von Gesundheitswesen und Halbleitertechnologie. Seine Plattform für das Gesundheitswesen begann mit dem Antrieb medizinischer Geräte, hat sich aber inzwischen auf die Simulation genomischer Analysen ausgeweitet, und das Verhältnis zwischen medizinischen Geräten und KI-Simulationen hat sich von 80/20 auf 50/50 verschoben.

Oxford Nanopore hat beispielsweise seine Technologie mit Nvidia kombiniert, um die schnellste menschliche Gensequenzierungsprobe in nur fünf Stunden zu liefern. Dies ist ein großartiges Beispiel für das Zusammenwirken von Auswirkungen erster und zweiter Ordnung. Die Ausgaben für KI im Gesundheitswesen steigen angesichts des exponentiellen Datenwachstums und des zunehmenden Rechenbedarfs für KI rasant an. Nvidia glaubt, dass in diesem Jahr ein Wendepunkt erreicht wird, wenn die Kosten für die Genomanalyse drastisch sinken, was eine Beschleunigung der Arzneimittelentdeckung und vieles mehr ermöglicht.

Dynatrace Inc: App unterstützt Firmen bei Reduzierung des CO2-Fußabdrucks

Moderne IT-Anwendungen werden oft auf Millionen von Geräten gleichzeitig, in verschiedenen Cloud-Umgebungen und über unterschiedliche Betriebssysteme ausgeführt. Die effektive Überwachung solch vielschichtiger Architekturen stellt IT-Experten vor eine große Herausforderung. Die schiere Menge an Daten, die von modernen Anwendungen generiert wird, kann überwältigend sein, wenn es darum geht, das Signal vom Rauschen zu trennen.

 

Das US-Unternehmen Dynatrace hat ein Produkt entwickelt, das Ingenieuren hilft, einen Großteil dieser Komplexität zu automatisieren und ihnen ein klares Bild der Performance-Landschaft ihrer Anwendung zu geben. Die Plattform nutzt im Kern künstliche Intelligenz und fortschrittliche Automatisierung, um Antworten – und nicht nur Daten – über die Leistung von Anwendungen, die zugrunde liegende Hybrid-Cloud-Infrastruktur und die Erfahrung der Kundenanwender zu liefern.

Dynatrace hat vor kurzem eine Carbon-Impact-App auf den Markt gebracht, die in Echtzeit Einblicke in den CO2-Fußabdruck des Hybrid- und Multicloud-Ökosystems eines Unternehmens liefert. Die App übersetzt Nutzungsmetriken wie CPU-, Speicher-, Festplatten- und Netzwerk-Input/Output in ihr CO2-Äquivalent und identifiziert automatisch Möglichkeiten zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen.

Während einige Cloud-Anbieter bereits Tools zur Messung der Kohlenstoffemissionen aus der Nutzung ihrer Dienste anbieten, unterstützen diese keine Multi-Cloud-Umgebungen oder berücksichtigen den Fußabdruck von unternehmenseigenen Netzwerken. Die App von Dynatrace ermöglicht einen ganzheitlichen Ansatz für das Management und die Reduktion von Kohlenstoffemissionen. Angesichts neuer regulatorischer Mandate wie die ISSB-Standards ist das jetzt besonders relevant für Unternehmen.

Über die Autorin:
Georgina Laird ist als Nachhaltigkeitsspezialistin bei Aegon Asset Management für die Bereiche internationale Aktien und Multi Asset zuständig.

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