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Vantik-Gründer über Europarente Fundierte Beratung klappt auch mit Kostendeckel

Älteres Paar am Strand
Älteres Paar am Strand: Mit der Europarente PEPP schafft die Europäische Union ein Altersvorsorgeprodukt mit einheitlichen Rahmenbedingungen in der ganzen EU. | Foto: Pexels

Die Zeit läuft: Am 22. März 2022 startet die sogenannte Europarente (Pan-European Personal Pension Product, PEPP). Für Kunden scheint es zwar noch lange hin, doch für die Finanz- und Versicherungsbranche gilt es keine Zeit zu verlieren.

Damit schafft die Europäische Union ein Produkt mit einheitlichen Rahmenbedingungen und vielen Vorteilen für Kunden in der ganzen EU. Doch die Finanz- und Versicherungsgesellschaften stehen der Europarente nach ersten Verlautbarungen skeptisch gegenüber. Dabei ist sie für Produktanbieter und auch Vermittler eine große Chance. Um sie zu nutzen, gilt es auf effiziente digitale Strukturen zu setzen.

Deutliche Verbesserungen bei Rendite und Kosten

Beim Thema Altersvorsorge ist aus Sicht der Kunden entscheidend, was am Ende herauskommt. Dafür gibt es zwei Stellhebel: Rendite und Kosten. Die Europarente bringt hier deutliche Verbesserungen. Auf der einen Seite gibt es für die PEPP-Basisversion einen Kostendeckel, der bei 1 Prozent des angesparten Kapitals pro Jahr liegt. Auf der anderen Seite winkt eine höhere Rendite durch die Abkehr von harten Garantien und die Öffnung hin zu mehr Aktien und alternativen Asset-Klassen.

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Sechs Anlagevarianten stehen PEPP-Sparern insgesamt zur Auswahl. Aufgrund der einheitlichen Rahmenbedingungen in ganz Europa sollen die Produkte stets transparent und vergleichbar sein. Alle fünf Jahre kann der Anbieter gewechselt oder eine andere Anlageoption gewählt werden. Hinzu kommt, dass bei einem eventuellen Umzug ins EU-Ausland der Vertrag mitgenommen werden kann.

Die Chance für die Branche: Skalierung und Effizienz

Einfaches Handling von Altersvorsorgeprodukten ist in Deutschland bislang leider keine Erfolgsgeschichte. Viele Riester-Sparer haben längst entnervt das Handtuch geworfen, weil sie mit Formularen und Regularien überfordert sind. Eine Riester-Reform ist nun in weite Ferne gerückt. Da könnte die Europarente für alle Beteiligten zur echten Alternative zur Riester-Rente werden. Denn was aus Kundensicht attraktiv ist, bietet auch für Produktanbieter und Vermittler große Skalierungsmöglichkeiten.

Wer nun allerdings argumentiert, dass fundierte Beratung mit einem Kostendeckel von einem Prozent nicht vereinbar sei, irrt sich. Denn nicht die Europarente ist das Problem, sondern die oftmals ineffizienten Betriebsabläufe und mangelnder Veränderungswille bei vielen Produktanbietern.

Sollte die Pandemie nicht längst die digitale Transformation auch im Finanz- und Versicherungssektor angestoßen haben? Wer sich der Digitalisierung verweigert, wird am Ende den Zugang zu Kunden verlieren. Die Europarente ist daher die große Möglichkeit, Prozesse zu vereinfachen und damit in der digitalen Realität anzukommen.

Auch für Vermittler ist die Europarente eine Chance. Einerseits, um sich selbst effizienter aufzustellen und dennoch fundiert zu beraten. Andererseits ist nicht für jeden Kunden und jede Kundin das „Basis-PEPP“ das passende Produkt – etwa weil eben doch eine Garantie oder eine Zahlung im Todesfall gewünscht wird. Dann entfällt auch der Kostendeckel. Beratung wird sich daher auch bei der Europarente lohnen, wenn auf individuelle Bedürfnisse eingegangen wird.

Das übergeordnete Ziel für alle: Altersvorsorge verbessern

Die Europarente hat das Potenzial, den Altersvorsorgemarkt massiv zu verändern. Sie schafft gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter, und damit ein „Level-Playing-Field“. Die Karten auf diesem lukrativen Markt werden dadurch neu gemischt. So werden zunehmend auch Asset Manager und neue digitale Anbieter auf den Plan treten und Versicherungsgesellschaften das angestammte Feld streitig machen. Es wird daher Zeit, dass die Skeptiker in der Branche ihre Zurückhaltung aufgeben und sich für die digitale Zukunft der Altersvorsorge rüsten.

Den entscheidenden Punkt sollte man sich dabei stets vor Augen führen: Bei der Altersvorsorge geht es um eine immer drängendere gesellschaftliche Aufgabe in ganz Europa – nämlich noch mehr Menschen dabei zu helfen, im Alter besser dazustehen. Die Europarente ist eine sehr gute Gelegenheit, es endlich richtig anzugehen.

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