LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Gold & EdelmetalleLesedauer: 6 Minuten

Fusionen Unternehmen der Goldbranche sollten verschmelzen

Seite 2 / 3

Die Nachteile einer Fusion

Das größte Synergie- und Wertschöpfungspotenzial bieten unserer Ansicht nach die vielen Single-Asset-Unternehmen. Historisch gesehen waren diese Unternehmen Fusions- und/oder Übernahmekandidaten für größere Produzenten. Inzwischen schrecken Produzenten aber aus folgenden Gründen vor Fusionen und Übernahmen etwas zurück:

  • Anleger stehen Fusionen und Übernahmen mittlerweile ablehnend gegenüber, weil Unternehmen in der Vergangenheit zu viel dafür bezahlt haben.
  • Die gesamten Risiken eines Zielunternehmens sind nur schwer abzuschätzen.
  • Bei den meisten Produzenten liegt der strategische Fokus nicht mehr auf Wachstum durch Übernahmen, sondern auf organischen Wachstumsmöglichkeiten.
  • Viele große Unternehmen wollen nicht zum Kerngeschäft zählende Vermögenswerte verkaufen.
  • Transaktionen mit einer Prämie bringen Arbitrageure mit sich, die den Aktienkurs des Käufers erheblich drücken.
  • Am Ende bestehen die Aktienbücher größtenteils aus Arbitrageuren, was den Aktienmarkt monatelang durcheinanderbringt.
  • Der Sektor ist allgemein niedrig bewertet.

Das Ausbleiben von Fusionen und Übernahmen hat zu einer Vielzahl von Single-Asset-Unternehmen geführt. Das Goldportfolio eines Investmentmanagers kann heute beispielsweise aus rund 20 Single-Asset-Entwicklern und 5 Single-Asset-Produzenten bestehen. Dies sind die Unternehmen, die im ganzen Sektor viele neue Minen entwickeln. Anleger, die in Entwicklungsunternehmen investieren, gehen davon aus, dass sie Gewinne erzielen, wenn das Unternehmen mit einer Prämie übernommen wird oder ein Projekt in die Produktionsphase übergeht. Vor dem Hintergrund der M&A-Situation müssen Entwickler damit rechnen, Bergwerke zu bauen und zu betreiben. Wenn ein Entwickler zum Produzenten wird, gehen wir davon aus, dass er ein neues Projekt im Blick hat, um sich zu einem mittelständischen Unternehmen mit mehreren Bergwerken zu entwickeln.

Die Vorteile überwiegen

Ein effizienter Weg, um den verborgenen Wert von Unternehmen mit nur einer Liegenschaft freizusetzen, ist die Fusion unter Gleichen. Die Schaffung größerer Unternehmen mit mehreren Liegenschaften hat unter anderem folgende Vorteile:

  • Mehr Fachpersonal, das im gesamten operativen Betrieb einsetzbar ist.
  • Geopolitische Risiken werden auf mehrere Länder verteilt.
  • Beschaffungsumfang, der bessere Preise für Material und Geräte ermöglicht.
  • Geringere Gemein- und Verwaltungskosten.
  • Der Zugang zu Kapital ist billiger.
  • Die Attraktivität für größere institutionelle Anleger wird gesteigert.
  • Mehr Wertschöpfungsmöglichkeiten.

Mit der Konsolidierung von Single-Asset-Unternehmen zu größeren Unternehmen mit mehreren Bergwerken lassen sich diese Vorteile unter Umständen nutzen, und aus der Bewertungsänderung resultiert ein großes Potenzial. Nehmen wir als Beispiel eine hypothetische Firma „Mergco”, die aus der Fusion von drei Single-Asset-Unternehmen hervorgeht: Detour Gold, Pretium Resources und Sabina Gold & Silver. Ihren Unternehmenspräsentationen vom September 2019 zufolge produzieren Detour und Pretium in ihren beiden Bergwerken etwa 1,1 Millionen Unzen pro Jahr. Sabina hingegen hat ein startbereites Projekt, das über 200.000 Unzen pro Jahr produzieren könnte. Alles sind große Projekte in Kanada mit Bergwerken mit langer Lebensdauer. Mergco hätte eine Marktkapitalisierung von insgesamt 5,2 Milliarden US-Dollar und würde nach den Bewertungen von RBC Capital Markets zu einem gewichteten Durchschnittspreis/Nettoinventarwert (P/NAV) von 0,83X gehandelt.

Tipps der Redaktion