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Fußballschuhe aus dem 3D-Drucker Wie Anleger auf die Hightech-Schmieden des Sports setzen können

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3D-Druck revolutioniert Produktion

Die schnelle Marke, oder Fast-Fashion, wird für Kunden immer wichtiger. Hersteller stellt dieser Trend jedoch vor Herausforderungen. Schließlich werden Kollektionen zum Teil Jahre im Voraus geplant und Monate vor Launch erst in Auftrag gegeben. Auch die Produktion von Prototypen ist aufwendig und teuer. Nicht verwunderlich also, dass viele Unternehmen auf 3D-Druckverfahren setzen.

Im High-Performance-Segment experimentieren die Hersteller bereits seit einigen Jahren mit der Technik. Medienwirksam setzte Nike den „Zoom Vaporfly 4%“ in Szene. Beim Nachfolgemodell stammt erstmals auch das Obermaterial aus dem Drucker.

Doch so viel Zukunft hat ihren Preis: im Fall des Modells mit dem eingängigen Namen „Zoom Vaporfly Elite Flyprint“ stattliche 600 Euro. Massentauglich ist das nicht, allerdings gibt es die High-Tech-Treter, wenn überhaupt, auch nur in stark limitierten Auflagen zu kaufen. Für größere Stückzahlen war 3D-Druck bisher zu langsam und teuer.

Nun aber scheint Adidas im 3D-Wettrennen vorzulegen: Zusammen mit dem Start-Up Carbon hat es mit Futurecraft eine 3D-Drucktechnik entwickelt, die deutlich schneller und effizienter sein soll. Im Februar 2018 kam die Technologie mit dem 300 US-Dollar teuren Modell „AlphaEdge 4D“ auf den breiten Markt. Im Onlineshop ist es seitdem zwar ausverkauft, dennoch scheint der Dax-Konzern auf einem guten Weg, Schuhe aus dem Drucker in Serie zu produzieren.

Sportschuhe im Speed-Programm

In Deutschland und den USA hat der Sportartikler dazu automatisierte Produktionsanlagen, so genannte Speedfactories, gebaut. Sie ermöglichen die Produktion neuer oder fehlender Modelle nahe am Konsumenten und die Lieferung quasi über Nacht. In Zukunft sollen mit 3D-Druck hier Produkte entstehen, die individuell auf den einzelnen Kunden zugeschnitten sind – der dafür auch bereit ist, ein entsprechendes Preispremium zu zahlen.

Noch ist die Zahl der Sportschuhe, die in diesen Speed-Programmen vom Band laufen, gering: Bis 2020 sollen es eine Million Paar Schuhe sein. Allein 2017 produzierte Adidas weltweit 403 Millionen Paar. Doch das Potenzial ist groß: Langfristig könnte das Fast-Fashion-Modell bis zu 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.

Schätzungen zufolge könnte Adidas operative Marge dieses Jahr auf 10,3 bis 10,5 Prozent steigen. Investoren bemängeln oft, dass beim größten Konkurrenten Nike deutlich mehr vom Umsatz übrigbleibt. Nikes operative Profitabilität von etwa 14 Prozent ist zwar noch lange nicht erreicht, aber der Abstand wird kleiner. Dazu soll auch ein stärkerer Fokus auf den Online-Absatz beitragen. Bis 2020 will Adidas 4 Milliarden Euro online umsetzen. 2017 wuchs das digitale Geschäft um 57 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro.

Sportliche Aussichten für Aktien

Die Sportartikelhersteller könnten sich also auch ungeachtet der Fußball-WM für Anleger lohnen. Die Branche wächst solide mit etwa 5 Prozent pro Jahr und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein in vielen Ländern sowie der anhaltende Casual- und Streetwear-Trend treiben den Umsatz. Insbesondere starke Marken profitieren außerdem vom strukturellen Wachstum und der steigenden Nachfrage in den Schwellenländern.

Anleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass Sportmarken auch modischen Strömungen unterliegen. Aus diesem Grund achtet das Fondsmanagement des Gamax Junior Fonds bei der Titelauswahl nicht nur auf die Fundamentaldaten eines Unternehmens. Der Fonds investiert bevorzugt in starke Markenunternehmen, die bei jüngeren Konsumenten beliebt sind. Hier zahlt es sich aus, die sozialen Netzwerke genau zu beobachten, um frühzeitig eine Trendänderung zu erkennen.

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