FvS-Stratege Philipp Vorndran
Die betrogene Generation
Aktualisiert am 14.09.2021 - 12:21 Uhr
Demonstrantin in Berlin: Die Fridays-for-Future-Bewegung setzt sich für Klimaschutz ein und schwänzt dafür freitags die Schule.
Bei den Fridays-for-Future-Demos setzen sich junge Menschen vehement für den Klimaschutz ein, vergessen dabei aber ein Thema, das mindestens genauso viel Sprengkraft hat. Welches es ist, erklärt FvS-Stratege Philipp Vorndran.
Das Beispiel zeigt: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Bisher hat die große Koalition in Deutschland vor allem Rentenpakete für die älteren Jahrgänge geschnürt, die „Mütterrente“ oder „Grundrente“. Für solche Änderungen mag es viele Gründe geben.
Altersarmut ist eine menschliche Tragödie. Angesichts der demographischen Entwicklung sind solche Ausgabenprogramme für die jüngere Generation aber eine Belastung für die Zukunft. Schließlich haben nicht nur die Babyboomer, sondern auch die Jüngeren ein Recht auf eine halbwegs auskömmliche Rente.
Auch bei der Rentendebatte melden sich die Klimaschützer zu Wort. „Die Grünen“ möchten einen Staatsfonds einrichten. Dieser könne zusätzlich...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Das Beispiel zeigt: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Bisher hat die große Koalition in Deutschland vor allem Rentenpakete für die älteren Jahrgänge geschnürt, die „Mütterrente“ oder „Grundrente“. Für solche Änderungen mag es viele Gründe geben.
Altersarmut ist eine menschliche Tragödie. Angesichts der demographischen Entwicklung sind solche Ausgabenprogramme für die jüngere Generation aber eine Belastung für die Zukunft. Schließlich haben nicht nur die Babyboomer, sondern auch die Jüngeren ein Recht auf eine halbwegs auskömmliche Rente.
Auch bei der Rentendebatte melden sich die Klimaschützer zu Wort. „Die Grünen“ möchten einen Staatsfonds einrichten. Dieser könne zusätzlich zum gesetzlichen Rentensystem die private Altersvorsorge für die meisten Menschen verbessern. Eigentlich eine gute Idee. Zumindest wenn das Geld der Bürger in ertragreiche Anlageklassen investiert würde, etwa Aktien.
Das Projekt kann aber nur funktionieren, wenn der Staatsfonds, wie zum Beispiel in Norwegen, unabhängig von politischen Ideologien ist. Das Geld der Bürger nicht dazu verwendet wird, Projekte zu finanzieren, die den wechselnden Regierungen gerade genehm erscheinen.
Seien es Windräder, Bahnlinien oder Unternehmen, deren Geschäftsmodell gerade gesellschaftliche Moden entsprechen. Ein Staatsfonds müsste langfristig investieren, die Risiken streuen und global investieren. Nachhaltig investieren, im ursprünglichen Sinne.
Niedrige Zinsen nutzen vor allem Schuldnern
Hans Carl von Carlowitz warnte bereits im Jahr 1713 davor, nicht mehr Wald abzuholzen als bei stetiger Bewirtschaftung des Waldes wieder nachwachsen kann. So begründete er den Begriff der Nachhaltigkeit. Später wurde dieser Begriff häufig auch dafür verwendet, von den Zinsen zu leben, nicht vom Kapital. Doch diesen Grundsatz scheinen viele Menschen in den Industrieländern fast schon vergessen zu haben.
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