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GAM-Experte für deutsche Aktien „Wir rechnen mit einem Dax-Wachstum von 5 bis 10 Prozent pro Jahr“

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Und was sind da Ihre Favoriten?

Maslowski: Einer unserer Favoriten ist Siemens. Die Aktie ist bereits im letzten Jahr sehr gut gelaufen. Allerdings hat Siemens noch Potenzial, denn das Unternehmen verfügt über ein gutes Auftragspolster. Ferner entfallen etwa 20 Prozent des Umsatzes auf Geschäftsbereiche, die derzeit noch relativ schlechte Margen erwirtschaften. Diese Bereiche sollen künftig restrukturiert und damit profitabler gemacht werden. In meinem Fonds Julius Bär German Focus Stock bildet Siemens die größte Position. Unser zweiter Favorit ist die Deutsche Telekom. Es ist zwar ein eher defensiver Wert. Dafür bietet der Kommunikationsriese eine schöne Dividendenrendite und ein stark wachsendes US-Geschäft, das eventuell verkauft werden könnte. Unser dritter Favorit ist eine klassische Substanzaktie - BMW. Der Produkt-Lebenszyklus des Autobauers wird derzeit deutlich belebt, es kommen viele neue Modelle auf den Markt. Daher muss das Unternehmen preislich nicht sehr stark nach unten gehen, um Kunden gewinnen und halten zu können. Auch die Bewertung spricht für den Kauf: BMW ist einer der am tiefsten bewerteten Premium-Hersteller. Das liegt unter anderem daran, dass Analysten künftig Absatzschwierigkeiten in den USA erwarten.

Angesichts der protektionistischen Wirtschaftspolitik von Donald Trump ist diese Befürchtung nicht ganz von der Hand zu weisen.

Maslowski: Das stimmt einerseits. Andererseits sind solche Ängste oft ziemlich übertrieben. Vor einem Jahr haben sich Marktbeobachter zum Beispiel große Sorgen um Absatzprobleme auf dem chinesischen Markt gemacht. Bewahrheitet haben sich diese Befürchtungen nicht: Die Nachfrage aus der Volksrepublik ist nach wie vor hoch. Und China ist für BMW ein genauso wichtiger Markt wie die USA.

Letztes Jahr blieb die Wertentwicklung ihres Fonds unter der des Dax zurück. Woran lag das?

Maslowski: An einem relativ hohen Anteil von Small- und Mid-Caps. Sie waren letztes Jahr mit 22 Prozent im Fonds gewichtet. Aufgrund unserer Stop-Loss-Disziplin, die bei 20 Prozent greift, mussten wir  die Hälfte dieser Positionen auflösen. Es wurden Übergewichte in Titeln wie Freenet, Tui , Dialog Semiconductor oder United Internet reduziert. Momentan beträgt der Mid- und Small-Cap-Anteil in unserem Portfolio 11 Prozent. Das liegt zum Einen an den erwähnten Stopp-Loss-Ordern, zum Anderen daran, dass einige Aktien wie Sixt oder Villeroy & Boch ihr Kursziel erreicht haben und daher ebenfalls verkauft werden mussten.

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