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GAM-Manager im Interview „Alternative Beta geht ein Stück weiter“

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Sie sagten, dass Sie nicht nur Value nutzen.

Moix: Neben Value und Momentum verfolgen wir auch die Stilrichtung Carry. Dabei betrachten wir Anlagen, die sich ähneln, aber verschiedene Renditeniveaus haben. Die Differenz wollen wir bekommen.

Auch da bräuchte ich ein Beispiel.

Moix: Nehmen wir Devisen. Wir kaufen die Währung, in der das Zinsniveau hoch ist. Und short gehen wir bei jenen mit tiefem Niveau. Bei Anleihen gibt die Form der Zinskurve den Ausschlag. Das ist die Kurve, auf der die Renditen zu den verschiedenen Laufzeiten eines Anleihemarktes abgetragen sind. Liegen die Renditen von langen Laufzeiten deutlich höher als von kurzen Laufzeiten, also haben wir eine steile Zinskurve, dann kaufen wir. Verläuft die Zinskurve eher flach oder fällt sie sogar, gehen wir short.

Wie wollen Sie verhindern, dass trotz aller Risikostreuung der Fonds mal so richtig daneben liegt? Sie brauchen doch eine Reißleine.

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Moix: Wir fahren 15 unterschiedliche Strategien. Dass die alle zugleich falsch liegen, halte ich für ausgeschlossen. Außerdem reagieren wir beim Portfolioaufbau auf die Umstände. Wir gewichten die Strategien nach ihren Risikobeiträgen.

So etwas reagiert meist zu spät, wenn die Märkte schon eingebrochen sind.

Moix: Für die Zusammensetzung der Strategien haben wir eine Methode entwickelt, die insbesondere dem weit außen liegenden linken Teil der Renditeverteilung besondere Aufmerksamkeit schenkt. Das sind die möglichen Extremeinbrüche, die expected Drawdowns. Dabei liegt der Fokus beim Risiko-Ertragsverhältnis nicht auf der Minimierung der Volatilität, sondern auf dem Schutz vor und Minimierung von Verlusten.

Einen Einbruch wie 2008 hatte kaum jemand erwartet, geschweige denn überhaupt für möglich gehalten.

Moix: Das mag sein. Dafür hatte die Momentum-Strategie sehr gut abgeschnitten und uns geschützt. Die Risikostreuung hätte also selbst in so einem Jahr funktioniert.

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