Kryptowährungen Game over
Kryptowährungen haben einigen Anlegern enorme Gewinne gebracht, anderen Investoren immense Verluste. Und die Welt der digitalen Devisen zieht immer wieder auch Betrüger an – statt des schnellen Geldes gibt es für gutgläubige Anleger dann den Totalverlust.
Beim jüngsten Fall haben sich die mutmaßlichen Betrüger den Hype um die TV-Serie „Squid Game“ des Streaming-Anbieters Netflix zunutze gemacht und sich dann mit dem eingesammelten Geld abgesetzt. Die Verluste der Anleger sollen sich auf 3,2 Millionen US-Dollar summieren.
Erst am 26. Oktober ging der Squid-Game-Coin an den Start, auf Social-Media-Plattformen wurde massiv dafür getrommelt. Ein Token kostete zeitweise mehr als 2.850 Dollar, inzwischen gibt es weit weniger als einen Cent dafür. Der Kurs schoss auch deshalb zunächst in die Höhe, weil Anleger die Coins zwar einfach kaufen konnten. Ein Verkauf war dann – angeblich wegen technischer Schutzmaßnahmen – aber nicht möglich.
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Die Anleger wurden mit der Aussicht auf Zugang zu exklusiven Spielen angelockt. Einzelheiten dazu gab es allerdings nicht. Netflix war auch nicht an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligt.
„Squid Game“ gilt als bisher größter Erfolg des Streaming-Dienstes. Die nur auf den ersten Blick harmlose Handlung der in Südkorea produzierten Serie: Rund 500 hoch verschuldete Menschen treten bei Kinderspielen gegeneinander an, es winken hohe Geldpreise. Aber: Wer es nicht in die nächste Runde schafft, wird getötet. Kostüme aus der Netflix-Serie waren in diesem Jahr zu Halloween weltweit als Verkleidung beliebt.
Zuletzt häuften sich Berichte, dass Kinder in Schulen und sogar Kitas die Spiele der Serie nachgeahmt hätten – teilweise wurden die Verlierer misshandelt. Neben anderen europäischen Ländern wie Belgien, Großbritannien und Italien gab es derlei Vorfälle auch in Deutschland. Fachleute warnen deshalb vor den Folgen für Kinder, wenn diese die Serie schauen könnten. Ebenso wie Investmentexperten regelmäßig vor den Gefahren von Kryptowährungen und zu viel Gier von Anlegern warnen.