Der weltweite Gaming-Markt wird auf rund 272 Milliarden US-Dollar geschätzt. Prognosen zufolge ist bis 2029 mit einer Steigerung auf 426 Milliarden US-Dollar zu rechnen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 9,3 Prozent. Schon längst ist Video-Gaming nicht mehr nur ein Phänomen der Jugend. Generationenübergreifend und über alle Altersklassen hinweg haben Videospiele in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, sei es als Zeitvertreib, Hobby oder sogar als Sport.

Der jüngste Boom bei Videospielen hatte seinen Ursprung im Jahr 2020, als die Menschen aufgrund der Lockdowns während der Covid-19-Pandemie das Haus nicht verlassen durften. Auf der Suche nach Unterhaltung und sozialen Kontakten wandten sie sich vermehrt Videospielen auf Konsolen, PCs und Smartphones zu, um selbst Spiele zu spielen oder andere bei E-Sport-Events zu verfolgen.

Viele Nutzer schafften sich neue Geräte an und kamen auf den Geschmack der vielfältigen Möglichkeiten von Spieleplattformen. Sich online mit anderen Spielern auszutauschen und im Wettbewerb messen zu können, gewann in der Zeit der Einschränkungen gewaltig an Bedeutung. Zwar nahm die Abhängigkeit von der virtuellen Welt nach den Lockdowns wieder ab, dennoch sind viele Nutzer bis heute aktiv geblieben.

Gaming: Technische Fortschritte stützen das Wachstum

Der technologische Fortschritt in Form von leistungsfähigerer Hardware, verbesserten Grafikdarstellungen sowie der Integration künstlicher Intelligenz treiben das Wachstum der Gaming-Industrie an. Neue Technologien haben auch die Art und Weise verbessert, wie Spiele erstellt werden. Darüber hinaus sorgen Technologien wie AI, Metaverse und Virtual Reality für ein verbessertes Spielerlebnis der Nutzer.

Die zunehmende Verbreitung von Smartphones und das Aufkommen von verbesserter Netzwerkkonnektivität mit hoher Bandbreite haben auch die Nachfrage m mobilen Gaming-Markt weltweit erhöht. Es ist zu erwarten, dass der Einsatz von Cloud-Technologien die Nachfrage und das Engagement von Multiplayern für verschiedene Spiele weiter steigern kann und das Marktwachstum demzufolge ungebrochen bleibt.

E-Sports wird olympisch

Innerhalb der Gaming-Branche hat sich vor allem E-Sports zu einem rasant wachsenden Segment entwickelt, das große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt. Internationale Wettbewerbe erfreuen sich mittlerweile Millionen von Zuschauern und die Popularität steigt stetig. Das liegt auch an der wachsenden Unterstützung großer Sportorganisationen, die den Megatrend längst erkannt haben.

Im Juli 2024 stimmte das Internationale Olympische Komitee sogar der Einführung der ersten olympischen E-Sports-Spiele zu und setzte damit einen wichtigen Meilenstein. Die Spiele sollen bereits in diesem Jahr stattfinden. An der ersten E-Sports-Weltmeisterschaft, die 2024 in Saudi-Arabien stattfand, hatten mehr als 1.700 Elite-Spieler aus über 80 Ländern teilgenommen. Das riesige Interesse an E-Sports-Events wurde mit fast 4 Millionen Live-Zuschauern mehr als deutlich. Besonders wenn man berücksichtigt, dass darüber hinaus noch rund 1,3 Milliarden Zuschauer über globale Streaming-Plattformen zugeschaltet waren.

Vaneck Video Gaming and eSports ETF mit 57 Prozent Wertzuwachs

Der erst am 24. Juni 2019 aufgelegte Vaneck Video Gaming and eSports ETF (ISIN: IE00BYWQWR46) bildet die Entwicklung in der Gaming- und E-Sports Branche über die Wertentwicklung des Market Vector Global Video Gaming & eSports ESG Index vollständig physisch nach.

Im Index sind lediglich 25 Titel enthalten und die Aufnahmekriterien für Unternehmen sind sehr streng. Um überhaupt berücksichtigt zu werden, müssen die ausgewählten Firmen bei der Indexaufnahme mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes aus den Bereichen Videospiele und E-Sports erzielt haben. Die Gewichtung der einzelnen Titel ist auf maximal 8 Prozent des Index beschränkt, um für Ausgewogenheit unter den Titeln zu sorgen. Zudem wird die Index-Zusammensetzung vierteljährlich überprüft. Dabei werden auch die Gewichtungen der einzelnen Titel adjustiert.

Zu den größten Einzeltiteln gehört derzeit die Tencent Holdings, ein in chinesischer Technologiekonzern, der als einer der größten Investoren im Bereich des E-Sports gilt und Anteile an vielen führenden Gaming-Unternehmen hält. Es folgen die US-Unternehmen Advanced Micro Devices, als Entwickler von Mikroprozessoren bekannt und App Lovin ein Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Apps und Handyspielen spezialisiert hat. Auf Platz vier der Gewichtung folgt der bekannte Spielekonsolenhersteller Nintendo aus Japan. Regional dominieren asiatische und nordamerikanische Unternehmen die Zusammensetzung des Index mit einem Anteil von rund 90 Prozent.

Gaming-ETF: Hohe Gebühr, große Fangemeinde

Mit einem Fondsvolumen von 582 Millionen Euro verfügt der Vaneck-ETF bereits über eine sehr große Fangemeinde. Kein Wunder, denn mit seinem Wertzuwachs von mehr als 150 Prozent über fünf Jahre, das entspricht einer jährlichen Rendite von rund 20 Prozent, hat der Aktien-ETF bisher großartige Performanceergebnisse erzielt.

Die Gesamtkostenquote (TER) des thesaurierenden ETFs liegt bei stolzen 0,55 Prozent pro Jahr. Das ist nicht gerade günstig, in Anbetracht der überzeugenden Wertentwicklung allerdings bisher zu vernachlässigen.

Wachstumsbranche als interessante Portfoliobeimischung

Die Gaming- und E-Sports Industrie ist genau wie die Halbleiter-Branche von Innovationen und technologischen Fortschritten geprägt. Themen wie das Metaverse, Virtual Reality und Anwendungen mit künstlicher Intelligenz werden zukünftig weiter dazu beitragen, dass die Branche im Fokus bleibt. Die großen E-Sports-Events sowie die geplanten olympischen E-Sports-Spiele werden dem Gaming-Sektor darüber hinaus ein enormes öffentliches Interesse bescheren und die Fan-Community weiter wachsen lassen.

Der Vaneck Video Gaming and eSports ETF ist aufgrund seiner Fokussierung auf ein einziges Anlagethema und die Konzentration auf lediglich 25 Unternehmen zwar kein klassisches Basisinvestment, aufgrund der überzeugenden Wachstumsaussichten jedoch auch für Anleger, die selbst keine Gamer sind, langfristig als Beimischung interessant.