GAMs Probleme gehen weiter Tim Haywood will sich wehren
Die Nachricht erscheint in der Pressemitteilung erst weit hinten, und der Name fällt auch nicht. Allerdings ist ganz klar, dass Tim Haywood gemeint ist. Und dass er gefeuert wurde. So heißt es von seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Fondsgesellschaft GAM:
Mit Abschluss der internen Untersuchung und des Disziplinarverfahrens wurde der suspendierte Investment Director nun aufgrund des schweren Fehlverhaltens entlassen. Bezüglich Fähigkeiten und Sorgfalt, die man von jemandem in seiner Position erwarten durfte, wurden erhebliche Mängel festgestellt.
Was das alles gewesen sein soll, ging zumindest im Ansatz aus früheren Meldungen hervor. Demnach hat er unter anderem unbefugt Verträge allein unterschrieben und Anlagerichtlinien verletzt.
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Doch jetzt sieht es so aus, als wäre das Ganze noch nicht erledigt. Denn das Schweizer Nachrichtenportal Finews.ch berichtet, dass sich Haywood unfair behandelt fühlt und wehren wolle. „Man hat mich zum Sündenbock gemacht“, zitiert das Portal den Fondsmanager. Er streite viele der Erkenntnisse ab und bemerkte, dass die meisten Vorwürfe fallen gelassen worden seien.
Wie die Sache auch weitergeht – bei GAM ist 2018 eine Menge Porzellan zu Bruch gegangen. Das im Investment Management verwaltete Vermögen sank von von 84,4 Milliarden Schweizer Franken (rund 74 Milliarden Euro) Ende 2017 um ein Drittel auf 56,1 Milliarden Franken Ende 2018. Der Konzernverlust beträgt 929 Millionen Franken, die Dividende soll ausfallen. Die von Haywood betreuten Absolute-Return-Bond-Strategien sollen in den nächsten Monaten endgültig aufgelöst sein.