Acatis Value Event: So viele Millionen verliert der Fonds
Analyse der AbflüsseAcatisValueEventFondsschrumpftunter7-Milliarden-Marke
Das Gané-Beben sorgt für kräftige Abflüsse bei Acatis. Das zeigt eine Auswertung von „Bloomberg“. Immer mehr Vermögensverwalter haben seit dem Ende der Zusammenarbeit von Acatis mit Gané erklärt, den Fonds aus ihrem Portfolio zu entfernen – und lassen Fakten sprechen.
Seit dem Fondsmanagerwechsel gibt es mehr Ab- als Zuflüsse im Acatis Value Event Fonds.| Foto: Foto: Acatis / Canva / Datawrapper
Acatis setzt Gané vor die Tür – und sorgte für ein Beben in der Branche. Denn nicht nur die Tatsache allein sorgte für Gesprächsstoff, sondern auch die Art und Weise. Dass die langjährigen Fondsberater Henrik Muhle und Uwe Rathausky vom Hof gejagt wurden, erfuhren diese eigenen Aussagen zufolge aus den Medien. Nun sitzt Johannes Hesche am Steuer des ehemaligen 8-Milliarden-Fonds.
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Acatis setzt Gané vor die Tür – und sorgte für ein Beben in der Branche. Denn nicht nur die Tatsache allein sorgte für Gesprächsstoff, sondern auch die Art und Weise. Dass die langjährigen Fondsberater Henrik Muhle und Uwe Rathausky vom Hof gejagt wurden, erfuhren diese eigenen Aussagen zufolge aus den Medien. Nun sitzt Johannes Hesche am Steuer des ehemaligen 8-Milliarden-Fonds.
Bei Gané bastelt man jetzt an der Version 2.0 des Erfolgs-Fonds, während Acatis hofft, mit einer flugs erhöhten Bestandsprovision die Kunden vom Wechsel abzuhalten. Mitbewerber bringen sich wiederum mit zahlreichen Alternativen in Stellung. „Ein unwürdiges Spektakel“, bei dem der Kunde auf die Funktion einer Ertragsquelle degradiert werde, kommentierte es Ali Masarwah, Geschäftsführer von Envestor.
So viele Millionen verlor der Acatis Value Event Fonds in den ersten Tagen
Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass die Mitbewerber sich berechtigt Hoffnung machen. Denn ein Blick in „Bloomberg“ zeigt: Seit dem Knall am Rosenmontag erlebt der Acatis Value Event Fonds nonstop Abflüsse.
Den Höhepunkt verzeichnete der Acatis Value Event Fonds in den vergangenen Tagen ausgerechnet am 12. Februar – dem Tag des Fondsmanagerwechsels: Nach Zuflüssen in Höhe von 6.072.000,00 Euro knackte der Fonds die Marke von 8 Milliarden (8.004.000.000 Euro).
Bereits am nächsten Tag (13. Februar) wurden signifikante Abflüsse registriert:
13. Februar: minus 48,48 Millionen Euro 14. Februar: minus 89,85 Millionen Euro 15. Februar: minus 107,18 Millionen Euro 16. Februar: minus 221,965 Millionen Euro
Innerhalb von nur vier Tagen verlor der einstige Gané-Fonds somit 467,5 Millionen Euro.
Abflüsse von insgesamt über einer Milliarde Euro
Wie sich bereits in den ersten Tagen durch Kommentare in den sozialen Netzwerken andeutete, war das nur der Auftakt einer längeren Serie. Inzwischen haben immer mehr Vermögensverwalter ihre Erklärungen, den Fonds verkaufen zu wollen, wahr gemacht. Am 5. März sorgten die stetigen Abflüsse nun dafür, dass das Fondsvermögen unter die Marke von 7 Milliarden gesunken ist. Laut dem aktuellen Stand von einem Tag danach beläuft sich das verwaltete Vermögen nun auf rund 6.996.000.000 Euro.
„Wir weichen erstmal auf andere Strategien aus“
DAS INVESTMENT hat Vermögensverwalter zu ihrer Haltung befragt. Eine von ihnen ist Katja Wottle von Nowinta aus Aalen. Der Acatis Value Event habe bisher eine größere Gewichtung in den fondsbasierten Strategien der Kunden gehabt, erklärt sie im Gespräch. Doch angesichts der jüngsten Ereignisse sah man sich gezwungen, nicht nur den populären Mischfonds aus den Portfolien zu entfernen, sondern sämtliche Acatis-Fonds zu streichen.
Nach den Beweggründen gefragt erklärt Wottle: „Bei einem Ad-hoc-Portfoliomanagerwechsel ist es normal, dass wir aus einem Fonds rausgehen. Hier steht der Anlegerschutz für uns an erster Stelle, deshalb weichen wir erst einmal auf andere Strategien aus“, so die Portfoliomanagerin. Dass man jedoch alle Produkte eines Anbieters vorerst auf die Blacklist setze, sei nicht alltäglich: „Die Art und Weise hat mich überrascht. So geht man in unserer Branche, in der Vertrauen ein wichtiges Gut ist, nicht miteinander um.“
Wenn Portfoliomanager wie Wottle die Fonds aus den Musterportfolien und damit auch aus den Portfolien ihrer Kunden werfen, dauert dieser Vorgang je nach Depotbank einige Tage. Heißt: Die Abflüsse dürften noch eine Zeitlang anhalten. Und wenn man sich in der Branche umhört, scheint es, als würden sich mehrere mit dem Thema beschäftigen – und die Abflüsse könnten sich weiter fortsetzen.
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