„Garantiefonds haben Schwächen, die wir in unserer neuen Rentenversicherung nicht haben wollten“
DAS INVESTMENT.com: Was haben Sie gegen Garantiefonds?
Ansgar Eckert: Gar nichts. Garantiefondssysteme wie beispielsweise die Flexpension-Serie der DWS haben weiter ihre Berechtigung insbesondere da sie eine Höchststandsgarantie aussprechen. Nur haben sie eben auch ihre Schwächen, die wir nicht haben wollten, wenn sie bei sogenannten dynamischen Hybridprodukten zum Einsatz kommen.
DAS INVESTMENT.com: Welche Schwächen meinen Sie?
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Eckert: Wenn die Aktienmärkte stark einbrechen, müssen die Fondsmanager sehr schnell das Vermögen komplett in Rentenpapiere investieren, um die Garantie noch zu stemmen. Im schlimmsten Fall ist das Kapital des Kunden dort gefangen, weil sich die Fondsmanager nicht mehr erlauben können, Risiken an den Aktienmärkten einzugehen, um die Garantie nicht zu gefährden. Außerdem lassen diese Garantiefondssysteme die persönliche Kundensituation völlig außer Acht. Individuelle Merkmale wie Vertragslaufzeit, Beitrag und Alter gehen nicht in das Management der Garantie ein.
DAS INVESTMENT.com: Wie stellen Sie die Bruttobeitragsgarantie bei der Premium FondsRente protect?
Eckert: Wir verwenden ein dynamisches Individualkontenmodell, am Markt auch individuelles Constant-Proportion-Portfolio-Insurance-Modell oder kurz iCPPI genannt. Dabei rechnen wir für jeden einzelnen Kunden ein eigenes Risikobudget aus, das sich etwa je nach Vertragslaufzeit, Beitrag und Alter des Kunden unterscheidet. Je nachdem, wie sich das Risikobudget entwickelt, investieren wir das Kundenguthaben mal stärker, mal schwächer in Renten und Aktien. Ziehen die Kurse beispielsweise an, wächst das Risikobudget und es kann mehr in Aktien investiert werden. Geht es an den Börsen bergab, wird wieder in sichere Zinstitel umgeschichtet. Durch das börsentägliche und individuelle Ermitteln der Risikobudgets minimieren wir das sogenannte Cash-Lock-Risiko erheblich.
DAS INVESTMENT.com: Kann das Risikobudget aber nicht so weit sinken oder sich aufbrauchen, dass das Kapital in Renten investiert bleiben muss, bis wieder genügend neues Kapital nachgeflossen ist und sich wieder ein Puffer aufgebaut hat?