Garantien in der Altersvorsorge Was Deutschland vom dänischen Rentensystem lernen kann
Doch Eliopoulos hat schon auf die Lücke reagiert, und zwar drastischer, als es ein deutscher Pensionsfonds gedurft hätte: Der Großteil des Portfolios besteht nun aus Wachstumsanlagen, also Aktien und Private Equity (siehe Grafik unten). 7,5 Prozent sollen sie abwerfen, kalkuliert er. Langfristig gut vermietete Gewerbeimmobilien (Core) machen inzwischen 80 Prozent des Immobilienteils aus, 2007 waren es erst 20 Prozent. Den Infrastruktur-Teil will Eliopoulos ausbauen. „Wir haben neue Umstände historischen Ausmaßes“, sagt er. „Was wäre für Sie die perfekte Welt?“, fragt ihn Komitee-Mitglied Theresa Taylor. „Wir brauchen höhere Erträge und niedrigere Volatilität“, antwortet Eliopoulos. Ohne Versprechungen hätte er ein paar Sorgen weniger.
Quelle: OECD, Stand 2014 ∙ Illustationen: chrupka/iStock, Fotolia: Artalis-Kartographie, Accent
So wie die Dänen. Der Pensionsfonds Pension-Danmark verwaltet 25 Milliarden Euro. Wer jünger ist als 41 Jahre, dessen Vorsorge besteht derzeit zu sportlichen 42 Prozent aus Aktien, 15 Prozent Risikoanleihen und einem Viertel aus Direktinvestitionen. In diesem Jahr beteiligte sich der Fonds an einem geplanten, mit Biomasse betriebenen Wärmekraftwerk im englischen Kent. „Unser Portfolio aus alternativen Investments besteht hauptsächlich aus Immobilien und Infrastruktur mit Fokus auf erneuerbare Energie“, sagt Vorstandschef Torben Möger Pedersen. Auch andere Infrastruktur komme infrage, ebenso wie entsprechende Bankkredite. „Wir investieren nur in Anlagen, die wir komplett verstehen. Deshalb diskutieren wir immer sehr gründlich, bevor wir in etwas Neues investieren“, so Pedersen.