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Gastbeitrag: Taugt die Sharpe Ratio zur Beurteilung von Fonds?

in FondsLesedauer: 4 Minuten
Jürgen Dumschat von der Aecon Fondsmarketing
Jürgen Dumschat von der Aecon Fondsmarketing
Kennzahlen wie die Sharpe Ratio basieren auf der Annahme, dass die Volatilität ein geeignetes Maß für das Risiko eines Fonds ist. Die Volatilität als Quadrat der Standardabweichung ist grundsätzlich ein Wert > Null. Es kann also nicht zwischen „positiver Volatilität“ und „negativer Volatilität“ unterschieden werden.

Diese Differenzierung war auch nicht nötig, solange die Risikostruktur eines Fonds in Auf- und Abwärtsphasen des Marktes mehr oder weniger identisch war. Die Annahme, dass ein Fonds, der stärker bzw. unter größeren Schwankungen steigt, auch der risikoreichere Fonds ist, war richtig, solange die Fondswertentwicklung in Auf- und Abwärtsphasen jeweils vom gleichen zugrunde liegenden Markt abhängig war.

Bei der Konstruktion eines effizienten Portfolios durch diverse Tools mit dem „Schieberegler auf der Markowitz-Effizienzkurve“ gingen die Berechnungen als unabhängig von bisherigen Marktbewegungen davon aus, dass der Fonds mit der höheren Volatilität der risikoreichere Fonds war, der die Investition nur dann lohnte, wenn ein entsprechend höherer Ertrag generiert werden konnte. Die Sharpe Ratio, welche die über den risikofreien Zins hinaus erzielte Rendite in Relation zur Volatilität (also zum Schwankungsrisiko) setzte, war eine logische Entwicklung.

Mit der Einführung von flexiblen Mischfonds, Multi-Asset-Fonds und Long/Short-Fonds begannen jedoch die Schwierigkeiten. Die Mehrzahl der Portfolio-Tools konnte mit der neuen Generation von Fonds nichts anfangen, zumal es keine zuverlässigen Angaben über längerfristige Peergroup-Ergebnisse gab, weil einerseits die Historie fehlte und andererseits die einwandfreie Klassifizierung vieler Fondskonstrukte gar nicht mehr möglich war.

So wurden Portfolio-Tools in ihrer Aussagekraft darauf reduziert, darzulegen, was man in der Vergangenheit hätte besser machen können. Zukunftsgerichtet kann auf Basis der Sharpe Ratio keine auch nur einigermaßen verwertbare Information mehr geboten werden, weil die Zukunft – wie das folgende Beispiel zeigt - völlig andere Risikomerkmale aufweisen kann als die Vergangenheit.


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