Spezial-Versicherer im Ranking Die 11 besten Anbieter von E-Bike- und Fahrradversicherungen
Die allgemeine Kauflaune der Deutschen ist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor rund drei Jahren eingetrübt: Die weltweiten Lieferkettenprobleme entspannen sich erst allmählich, die Verbraucherpreise sind seit dem Beginn des Kriegs in der Ukriane deutlich gestiegen und die Kosumenten halten sich mit Käufen zurück. Dem negativen Umfeld zum Trotz entwickelte sich die Fahrradbranche im vergangenen Jahr jedoch positiv. Zum Vergleich: Im Einzelhandel insgesamt (ohne den Handel mit Kraftfahrzeugen) sanken die Umsätze 2022 real um 0,7 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2021, der erste reale Umsatzrückgang im Einzelhandel insgesamt seit 2009.
Fahrradhandel boomt drittes Jahr in Folge
Der Einzelhandel mit Fahrrädern hat im dritten Jahr in Folge hohe Umsätze erwirtschaftet und 2022 fast das Niveau des Rekordjahres 2020 erreicht. Der anhaltende Trend zum Radfahren bescherte dem Einzelhandel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und -zubehör im Jahr 2022 preisbereinigt 2,4 Prozent mehr Umsatz als 2021. Gegenüber dem Rekordjahr 2020 setzte der Fahrrad-Einzelhandel 2022 preisbereinigt 0,7 Prozent weniger um, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatte der Einzelhandel mit Fahrrädern das größte Umsatzplus (+32,4 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt:
Umsatz im Einzelhandel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und Zubehör im Vergleich
Derzeit besitzen 78 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Fahrrad ohne oder mit Motor, in knapp 16 Prozent der Haushalte gab es 2022 ein E-Bike oder Pedelec. Das waren insgesamt rund 69,0 Millionen Zweiräder - knapp 60,6 Millionen ohne und 8,4 Millionen mit Elektromotor. Dabei werden klassische Fahrräder von immer mehr E-Bikes oder Pedelecs abgelöst: 2022 war etwa jedes achte Zweirad ein Elektrorad (rund 12 Prozent). Als die motorbetriebenen Modelle im Jahr 2014 erstmals gesondert erfasst wurden, gab es in den privaten Haushalten noch rund 66,7 Millionen klassische Räder und knapp 1,6 Millionen E-Bikes, was einem Anteil von gut 2 Prozent entsprach.
Hallo, Herr Kaiser!
Auch wenn immer mehr Menschen vom klassischen Fahrrad auf ein E-Bike umsteigen, wurden 2022 in Deutschland deutlich mehr unmotorisierte Fahrräder produziert als in den Jahren zuvor. Im vergangenen Jahr stieg die Produktion nach vorläufigen Zahlen auf knapp 1,7 Millionen Stück und lag damit deutlich über dem Niveau der ersten Corona-Jahre 2020 (1,3 Millionen Stück) und 2021 (1,4 Millionen Stück). Der Gesamtwert der hierzulande hergestellten Räder ohne Motor betrug 2022 gut 1,0 Milliarden Euro - ein Plus von 30,7 Prozent gegenüber 2021 (knapp 0,8 Milliarden Euro). Viele Fahrräder und Zubehör kommt zudem aus dem Ausland:
Importe von Fahrrädern, Fahrradteilen und Zubehör
2022 wurden gut 3,0 Millionen unmotorisierte Fahrräder im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro importiert. Die meisten dieser Fahrräder stammten aus Kambodscha (22,0 Prozent), Bangladesch (11,9) und Polen (7,5). Die Importe von E-Bikes und Pedelecs mit einer Motorleistung von bis zu 250 Watt lagen bei knapp 1,5 Millionen Stück und hatten einen Wert von rund 1,7 Milliarden Euro. Sie kamen vor allem aus Bulgarien (17,3 Prozent), Vietnam (13,4) und den Niederlanden (9,6). E-Bikes und Pedelecs mit einer Nenndauerleistung von bis zu 250 Watt sind verkehrsrechtlich normalen Fahrrädern gleichgestellt und daher führerschein- und versicherungsfrei.
Zubehör-Importe steigen auf 3,5 Milliarden Euro
Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr auch rund 90.700 Tonnen Teile, Komponenten und Zubehör für Fahrräder nach Deutschland importiert. Das waren 13,3 Prozent mehr als im Jahr 2021 (80.000 Tonnen). Der Wert der importierten Fahrradteile stieg auf gut 3,5 Milliarden Euro - ein Plus von 40,8 Prozent gegenüber 2021 (2,5 Milliarden). Die deutschen Exporte ins Ausland fielen deutlich geringer aus als die Importe: Exportiert wurden im vergangenen Jahr 940.000 fertige Räder ohne Motor im Wert von knapp 0,9 Milliarden Euro, 579.000 E-Bikes im Wert von knapp 1,2 Milliarden Euro und 27 800 Tonnen Teile und Zubehör im Wert von rund 0,8 Milliarden Euro.