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GDV-Präsident Alexander Erdland „Wir Versicherer machen Riester noch besser“

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Vorsorge ist keine Auslauf-Modell – sondern die Zukunft

Wegen der Niedrigzinsen brauchen wir mehr private Vorsorge, sonst kippt die Balance von Jung und Alt: 2015 standen 842.000 Jugendlichen im Alter von 18 Jahren rund 993.000 Senioren im Renteneintrittsalter von 65 Jahren gegenüber. Bereits 2029 liegt das Verhältnis bei 708.000 Schulabgängern zu mehr als 1,3 Millionen Neurentnern.

Wenn wir uns diese Entwicklung vergegenwärtigen, ist klar: Vorsorge-Instrumente wie Riester sind keine Auslaufmodelle – sie sind die Zukunft! Wir müssen von den 16 Millionen Riester-Verträgen auf das Doppelte kommen. Und alles, was dazu beiträgt, ist gut.

Wir sollten Riester für alle öffnen

Überfällig ist ein Riester-Freibetrag für Menschen, die im Alter auf Grundsicherung vom Staat angewiesen sind. Bislang droht ausgerechnet Geringverdienern trotz starker Riester-Förderung, dass sie im Alter faktisch leer ausgehen. Denn eine Riester-Rente wird nach wie vor auf die Grundsicherung angerechnet. Warum aber soll jemand Geld für das Alter zurückzulegen, wenn er hinterher nichts davon hat? Dieser Systemfehler ließe sich ohne großen Aufwand beheben, zum Beispiel durch einen Freibetrag in der Grundsicherung von 100 Euro für die freiwillige Eigenvorsorge.

Auch auf die modernen Erwerbsbiografien muss ein intelligentes privates Vorsorgesystem reagieren. Immer weniger Menschen sind ein Arbeitsleben lang abhängig beschäftigt. Daher muss Riester für alle Bevölkerungsgruppen geöffnet werden – also auch für Solo-Selbstständige und Nicht-Erwerbstätige. Die Einzahlung in die Verträge könnte flexibler werden: Die Sparer sollten die Beitragszeiten nachholen können, wenn sie mal aussetzen.

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