Altersvorsorge in Deutschland So viele Deutsche stehen vor Geldsorgen im Rentenalter
Inflation verschärft Altersvorsorgelücke
Die derzeit hohe Teuerung verschärfe nun die Lage der Betroffenen. „Die Inflation erhöht einerseits den Vorsorgebedarf für die Zukunft, engt aber zugleich den Spielraum zum Sparen heute ein“, betont GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Eine bessere Förderung insbesondere von Geringverdienern sei daher dringend notwendig. Zumal die steigenden Preise die unteren Einkommensgruppen am stärksten treffen, wie die Studie zeige.
Während die Konsumausgaben aller Haushalte seit April 2021 um durchschnittlich 5,7 Prozent gestiegen sind, kletterten sie im untersten Einkommensviertel der Haushalte um 7,8 Prozent. „Die Inflation verschärft die Altersvorsorgesituation breiter Bevölkerungsteile“, sagt Ehrentraut. Personen mit geringen Einkommen könnten die Teuerung kaum auffangen, da bei ihnen der Anteil an „nicht notwendigen“ Ausgaben relativ klein sei. „Die Mehrausgaben gehen dann zu Lasten des Sparpotenzials und damit der Altersvorsorge.“
„Riester-Rente attraktiver machen“
Um insbesondere Geringverdienern das Sparen zu erleichtern, plädiert der Branchenverband der deutschen Versicherer beispielsweise dafür, das bisherige Fördersystem der Riester-Rente zukünftig attraktiver und einfacher zu gestalten. Und auch „eine Erhöhung der Zulagen ist nötig“, fordert Asmussen. Zugleich müssten die Ertragschancen in der geförderten Altersvorsorge verbessert werden, um der Inflation zu begegnen.
„Eine Lockerung der 100-prozentigen Beitragsgarantie würde es den Anbietern erlauben, das Geld der Kunden chancenreicher anzulegen“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer weiter. Auch die Kosten der Produkte könnten sinken, wenn gesetzliche Vorgaben vereinfacht und komplizierte Wahlmöglichkeiten wegfallen würden.