LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in WohngebäudeversicherungLesedauer: 4 Minuten

Steigende Naturgefahren Bernd verhagelt Schaden-Bi­lanz der Sachversicherer

Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe im Ahrtal (Foto vom 12. August)
Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe im Ahrtal (Foto vom 12. August): 2021 verzeichneten Deutschlands Versicherer das höchste Schadenaufkommen ihrer Geschichte, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. | Foto: Imago Images / Eibner

„Bundesweit summierten sich die Schäden durch Naturgefahren wie Sturm, Hagel, Überschwemmung und Starkregen auf rund 12,7 Milliarden Euro auf“, berichtet Jörg Asmussen. Auf die Sachversicherung entfielen demnach 11,0 Milliarden Euro, so der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die verbleibenden 1,7 Milliarden Euro betrafen die Kfz-Versicherung.

Jörg Asmussen © GDV

„Spitzenreiter im Vergleich der Bundesländer war Nordrhein-Westfalen mit einer Schadensumme von 5,5 Milliarden Euro Schaden – gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 3,0 Milliarden Euro“, erklärt Asmussen. Die aktuell von dem Branchenverband veröffentlichte regionale GDV-Naturgefahrenbilanz erfasse versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben und Kraftfahrzeugen. 

Damit stehe 2021 an der Spitze der teuersten Naturgefahrenjahre für die Versicherer. Es folgt 1990 mit der Orkanserie „Daria“, „Vivian“ und „Wiebke“ (11,5 Milliarden Euro) und 2002 mit dem August-Hochwasser und verheerenden Stürmen (11,3). Zum besseren Vergleich seien diese Werte jeweils hochgerechnet auf aktuelle Versicherungsdichte und Preise. Der langjährige Mittelwert pro Jahr betrage 3,8 Milliarden Euro.

Juli-Sturzflut verursacht Milliardenschäden

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Versicherungen“ bleiben Sie auf dem neuesten Stand! Zweimal die Woche versorgen wir Sie mit News, Personalien und Trends aus der Assekuranz. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

„Mit 8,2 Milliarden Euro entfiel der größte Teil der Versicherungsschäden auf die Sturzflut Bernd im vergangenen Sommer“, sagt Asmussen. Betroffen von der Unwetterfront vom 13. bis 18. Juli des vorigen Jahres waren vor allem Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch in Bayern und Sachsen richtete Starkregen schwere Schäden an.

Naturgefahren in Deutschland 2021 © GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

„Die Sturzflut hat erneut gezeigt, wie verwundbar wir sind und wie wichtig flächendeckender Hochwasserschutz ist“, kommentiert Asmussen. „Allein im Ahrtal summierten sich die Schäden auf rund 2 Milliarden Euro“, so Asmussen weiter.

Von Sturm und Hagel waren demnach vor allem Kraftfahrzeuge im Süden Deutschlands betroffen. Allein auf die Unwetterserie im Juni 2021 entfielen Kfz-Schäden von rund 700 Millionen Euro. „Insgesamt ist die Unwetterserie für die Kraftfahrtversicherer der viertgrößte Hagelschaden seit Beginn der Statistik.“ Mit über 2 Milliarden Euro ist der „Münchner Hagel“ von 1984 bestands- und preisbereinigt das bislang teuerste Ereignis.

Tipps der Redaktion