Riester 2.0 GDV schlägt „Bürgerrente“ vor
Sie soll einfacher sowie unbürokratischer werden und nicht den gesamten Beitrag am Ende der Laufzeit garantieren: So lauten die Kernforderungen der Versicherungsbranche, wenn es um die Riester-Rente geht. Doch mit einer baldigen Reform rechnet in der Branche kaum einer mehr. Das hat eine Umfrage von DAS INVESTMENT ergeben.
Nun nimmt die Versicherungswirtschaft die Sache selbst in die Hand. Unter dem griffigen Namen „Bürgerrente“ schlägt sie ein neues Modell der staatlich geförderten Altersvorsorge vor. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ) in ihrer Online-Ausgabe. Erarbeitet hat das Konzept eine Arbeitsgruppe des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) unter der Leitung der Allianz-Leben-Chefin Katja de la Viña. Am 19. Januar 2023 will das GDV-Präsidium darüber beraten.
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50 Cent Förderung auf jeden Euro
Das Konzept ist einfach: „Auf jeden Euro, der in die Bürgerrente eingezahlt wird, kommen jeweils 50 Cent Förderung", zitiert die SZ aus dem Papier. Außerdem schlägt die Arbeitsgruppe eine Begrenzung der förderfähigen Beiträge auf 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung vor. Diese beträgt im Jahr 2023 in den alten Bundesländern 7.300 Euro und in den in den neuen Bundesländern 7.100 Euro im Monat. Der geförderte Höchstbeitrag zur „Bürgerrente“ läge demnach aktuell bei 292 Euro, der Zuschuss bei 146 Euro.
Des Weiteren sieht das Konzept vor, dass die Einzahlungen steuerfrei bleiben und erst die Leistungen in der Rentenphase besteuert werden. Die von der Branche vielfach kritisierte Beitragsgarantie will die Arbeitsgruppe laut SZ allerdings nicht komplett abschaffen, sondern lediglich auf 80 Prozent senken.