Wegen 100-Prozent-Garantie GDV sieht Riester-Rente im „Wachkoma“
Die Zahl der Riesterverträge ging im zweiten Quartal erneut zurück. Zählte das Bundesarbeitsministeriums (BMAS) von Januar bis einschließlich März noch insgesamt 16.157.000 Verträge, waren es zwischen April und Ende Juni 16.052.000, also mehr als 100.000 Verträge weniger. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren, im Jahr 2017, waren es noch 16.607.000 Verträge. Das ist mehr als eine halbe Million Verträge mehr als jetzt.
Zwei Drittel der Riester-Anbieter hätten seit Jahresbeginn ihre Produkte auf Eis gelegt, weil sie nur noch 0,25 Prozent Zinsen einrechnen dürfen, aber 100 Prozent der Beiträge garantieren müssen, berichtet der Versichererverband GDV. Das lasse sich oft nicht mehr vernünftig umsetzen.
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GDV will Lockerung der 100-Prozent-Beitragsgarantie
Die Zahlen des Arbeitsministeriums würden einmal mehr zeigen, wie reformbedürftig die Riester-Rente ist, so die Branchenvertreter weiter: „Derzeit befindet sie sich im Wachkoma“.
Doch ganz so hoffnungslos ist der Patient Riester nach GDV-Ansicht nicht. Als Heilmittel schlagen die Versicherer eine Lockerung der 100-Prozent-Beitragsgarantie vor. Damit würden die Anbieter stärker in Aktien gehen können und den Kunden mehr Renditechancen ermöglichen, ohne die Sicherheit aufzugeben. „Das ist der Schlüssel dafür, wieder zu einem breiten und wettbewerbsintensiven Anbieterfeld zurückzukommen“, so der GDV.