Gebrauchsanweisung Digitalisierung
5 Praxis-Tipps, damit der Schritt ins digitale Zeitalter gelingt

Helga Pattart-Drexler, die die Führungskräfte-Ausbildung an der WU Executive Academy leitet und Jan Mendling, internationaler Experte für Business-Prozess-Management und stellvertretender Vorstand des Departments Information Systems and Operations an der WU Foto: WU Executive Academy
Um die Digitalisierung kommt niemand herum. Aber wie lassen sich die ersten Schritte in die richtige Richtung konkret unternehmen?
Helga Pattart-Drexler, die die Führungskräfte-Ausbildung an der WU Executive Academy leitet und Jan Mendling, internationaler Experte für Business-Prozess-Management und stellvertretender Vorstand des Departments Information Systems and Operations an der WU, haben sich angesehen, worauf es bei der Digitalisierung in der Praxis vor allem ankommt.
Im Binärsystem, der Basis der Digitalisierung, gibt es nur die Zahlen null und eins. Ebenso bestehen bei der digitalen Transformation nur zwei Zustände: Mitmachen oder draußen bleiben. Denn inzwischen ist allen Unternehmen bewusst, dass es ohne Digitalisierung nicht mehr geht – und zwar quer durch alle Branchen.
Das Problem dabei:...
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Helga Pattart-Drexler, die die Führungskräfte-Ausbildung an der WU Executive Academy leitet und Jan Mendling, internationaler Experte für Business-Prozess-Management und stellvertretender Vorstand des Departments Information Systems and Operations an der WU, haben sich angesehen, worauf es bei der Digitalisierung in der Praxis vor allem ankommt.
Im Binärsystem, der Basis der Digitalisierung, gibt es nur die Zahlen null und eins. Ebenso bestehen bei der digitalen Transformation nur zwei Zustände: Mitmachen oder draußen bleiben. Denn inzwischen ist allen Unternehmen bewusst, dass es ohne Digitalisierung nicht mehr geht – und zwar quer durch alle Branchen.
Das Problem dabei: Während es an Prognosen und großen Ankündigungen nicht mangelt, hapert es sehr wohl bei der konkreten Umsetzung in die Praxis. Nur 5 Prozent der Unternehmen erreichen ihre selbst gesteckten Digitalisierungsziele derzeit, heißt es in einer weltweit durchgeführten Studie der Managementberatung Bain. Eine gewisse Rat- und daraus resultierende Tatenlosigkeit führt zu bisweilen dramatischen Verzögerungen und bringt sogar etablierte Unternehmen ins Wanken.
Worauf kommt es bei der Umsetzung aber nun wirklich an? Helga Pattart-Drexler, Head of Executive Education der WU Executive Academy, und Prof. Jan Mendling, , mit den fünf wichtigsten Tipps, die Unternehmen beherzigen sollten, damit der Schritt ins digitale Zeitaltert gelingt.
- Think big.
Wo fangen wir konkret an? Antworten auf diese Fragen suchen Unternehmen oftmals in einer Vielzahl einzelner Projekte. Doch diese Strategie der kleinen Schritte ist alles andere als optimal: Digitalisierung heißt Kompetenzaufbau und Infrastrukturaufbau. Mit kleinen Schritten kommt man da nur langsam voran. Kompetenzaufbau bezeichnet in diesem Zusammenhang typischerweise die Methoden des Prozessmanagements, beim Aufbau der Infrastruktur müssen die Potenziale, die neue IT-Lösungen bieten, unbedingt genutzt wertden.
Fazit: Statt kleinteiliger Einzelprojekte muss das Thema Digitalisierung als Grundpfeiler in der Unternehmensstrategie eingebettet sein. Daraus kann dann ein konkreter Aktionsplan abgeleitet werden, der das Unternehmen als Ganzes im Fokus hat.
- Die richtigen Dinge tun versus die Dinge immer richtig tun
Digitalisierung ist kein Projekt, sondern ein Prozess – dieser Gedanke steht wegweisend am Beginn des Umdenkens. Hektisch wird derzeit aber nach Werkzeugen gesucht, um die Digitalisierung rasch ins Unternehmen zu bringen. Bestes Beispiel ist Agiles Management, das derzeit besonders populär ist. Firmen sollten aber nicht einzelne Werkzeuge zum Ausgangspunkt der digitalen Transformation machen, sondern umgekehrt:
Erst nach einem tiefgehenden Digitalisierungsprozess ist Agilität überhaupt erst sinnvoll. In vielen Unternehmen sind Altsysteme und Altprozesse zu vielschichtig, zu wenig integriert und zu kompliziert. Agil könne man erst sein, wenn eine IT-Infrastruktur aufgebaut ist, die nützliche Abstraktionen liefert und schnelle Änderungen ermöglicht.
Der wahllose Einsatz moderner Tools, wie etwa auch Scrum, ist daher nicht der richtige Weg. Es geht darum, nicht einfach nur ein Tool in den Raum zu stellen, sondern zu erklären, was es kann und wofür es verwendet werden soll.
Fazit: Werkzeuge sind immer nur Hilfs- und nie Allheilmittel. Was es braucht ist eine fundierte Analyse aller Prozesse im Unternehmen, erst dann können jene Digitalisierungstools ausgewählt werden, die optimal zu den bestehenden Strukturen und Prozessen passen.
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