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Gefährdetes Wachstum in Lateinamerika Immer älter aber nicht wohlhabender

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Die Regierungsarbeit in Lateinamerika dürfte ab diesem Zeitpunkt verstärkt unter Druck geraten: Auf der einen Seite müssen die Älteren versorgt werden, auf der anderen Seite tragen immer weniger Jüngere zur Stütze des Staatshaushalts bei. Und die Ausbildung bislang vernachlässigter Bevölkerungsteile für den Arbeitsmarkt dürfte viele lange Jahre in Anspruch nehmen, blickt Bloomberg voraus.

In Zeiten des Rohstoffbooms ließ sich über die demografische Entwicklung leicht hinwegsehen. Die lukrativen Exporte von Soja, Eisenerz und Öl ließen Lateinamerikas Wachstumsraten auf die doppelte Höhe der entwickelten Welt anwachsen.

Doch seit der Finanzkrise hängt das Wachstum in hohem Maße am Binnenkonsum und an den staatlichen Ausgaben. Privatwirtschaftliche Investitionen, die nachhaltiges Wachstum für Jahrzehnte sicherstellen können, bleiben aus; hier sind andere Schwellenländer schon weiter, stellt Bloomberg fest.  

„Die große Herausforderung Kapital anzuziehen erklärt, warum Brasilien Schwierigkeiten hat, aus der schlimmsten Rezession seit Jahrzehnten herauszufinden. Auch Argentinien tut sich schwer damit, nur annähernd das Wachstum zu erreichen, das sich die Regierung in Buenos Aires erhofft hat”, so das US-Nachrichtenportal.  

Brasilien ist die mit Abstand größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Die am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessene Wirtschaftsleistung ist nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 1,8 Billionen US-Dollar (1,53 Billionen Euro) höher als die aller anderen südamerikanischen Länder zusammen bei knapp der Hälfte der Bevölkerung des Kontinents. Mit weitem Abstand folgt Argentinien mit einem BIP von rund 600 Milliarden US-Dollar (511 Milliarden Euro).

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