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Gefährlicher Krisenjournalismus – und wann ich bei Aktien zugreife

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Die Amerikaner haben schließlich auch kein Problem mit dem Außenwert des Dollars. Alle Rohstoffe werden in Dollar bezahlt. Ich wage die Prognose, dass wir bis Ende nächsten Jahres den Euro bei zwei US-Dollar gesehen haben. Auswirkungen auf die Weltwirtschaft oder die deutsche Exportindustrie möchte ich nicht prognostizieren. Das ist immer wieder falsch vorhergesagt worden.

Selbst China sieht heute kein Problem durch die Aufwertung des Yuan für den eigenen Export. Was die Aktienmärkte daraus machen werden, ist noch nicht abzusehen. Aber Einbrüche des Dax unter 5.000 sind wahrscheinlich nicht zu erwarten.

Ferner hat die politische Debatte um die Schuldenerhöhung in USA gezeigt, dass Obama bei der nächsten Wahl keine Chance hat. Wir werden einen konservativen, republikanischen Präsidenten bekommen. Und dann werden wir das erste Mal über einen Haircut für US-Staatsanleihen sprechen.

Was will der Rest der Welt denn machen? Da kann sich nur China als größter Gläubiger dagegen stellen. Und natürlich die Araber als großer Schuldner und größter Waffenimporteur. Dann kommt die Rüstungslobby auf den Plan und macht mal wieder klar, wie wichtig die Rüstungsindustrie für Amerika ist – War Makes Money.

Krieg um Rohstoffe mit anderen Mitteln

Es wird also nicht langweilig die nächsten Jahre, aber Krieg zwischen den Industrienationen wird es wahrscheinlich nicht geben. Ohnehin führt man heute Kriege mit anderen Mitteln. Früher hat man Länder mit Rohstoffen überfallen und ausgebeutet. Heute leiht man einfach Geld an afrikanische Staaten, die Rohstoffe haben. Man weiß, dass sie die Schulden nicht zurückzahlen können und bekommt somit Zugriff auf Rohstoffe. Kein Krieg, weniger Kosten, keine Toten – dasselbe Ergebnis.

Und dann war da noch der Besuch bei einer Bekannten, die wiederum von einer Bekannten erzählte, die nur noch in Agrarland investiert und Solarenergie und Windräder hat – natürlich auf dem eigenen Grundstück weit weg von der Zivilisation. Grundstück und Gebäude sind selbstverständlich gesichert. Und man hat sich auch schon Schusswaffen zugelegt um sich gegen den plündernden Mob zu verteidigen. Bezahlt wird zukünftig mit Gold, der Rest ist ja nichts mehr wert. Hoffentlich gibt es bald über so eine Familie einen Bericht im Fernsehen – dann kaufe ich.

Zum Autor: Uwe Zimmer ist Vorstandsvorsitzender des Vermögensverwalters Meridio AG und einer der Experten von www.vermoegensprofis.de.

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