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Gefährliches Börsenjahr 2019 „Die Vermögenspreisblase ist sogar in der Sportwelt sichtbar“

Ralf Borgsmüller ist Partner der PSM Vermögensverwaltung aus Grünwald bei München.
Ralf Borgsmüller ist Partner der PSM Vermögensverwaltung aus Grünwald bei München. | Foto: PSM Vermögensverwaltung

Die Geschichte des vergangenen Börsen-Krisenjahres 2018 und der noch kommenden Turbulenzen in 2019/2020 begann bereits vor zehn Jahren – direkt nach der großen Finanzkrise von 2008: Zur Überwindung dieser enormen Finanzkrise wurden von damals bis heute von den weltweiten Notenbanken circa 20 Billionen US-Dollar frisches Geld gedruckt und in die Märkte gepumpt. Gleichzeitig wurden weltweit die kurzfristigen Zinsen auf null gesenkt. Das hat den Startschuss für eine historische Spekulationseuphorie seit 2009 gegeben und zur längsten Aufschwungsphase der Weltwirtschaft und der Börsen in der Geschichte geführt – unterbrochen nur von temporären Schwächephasen 2011 und Anfang 2016.

Im Rahmen dieser Spekulationseuphorie und der verzweifelten Suche der Anleger nach Rendite bei Nullzinsen wurden die Preise sämtlicher Anlageklassen nach oben getrieben. Das hat dazu geführt, dass Aktien, Anleihen, Immobilien, Oldtimer, Kunst etc. bereits vor 2018 und auch aktuell überbewertet sind. Selbst in der Sportwelt sieht man die Preisblase: Noch vor zehn Jahren war es undenkbar, dass man regelmäßig über Ablösesummen jenseits der 100 Millionen Euro für einen Fußballspieler diskutiert.

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Das Problem daran: Dieses Wachstum wurde niedrigzinsbedingt weitgehend auf Pump finanziert. So ist die Weltverschuldung seit 2008 um 80 Billionen US-Dollar auf heute 250 Billionen US-Dollar weiter gestiegen. Das ist historischer Höchststand und sehr gefährlich für die nächsten Jahre. Insbesondere die Unternehmensverschuldung ist weltweit sehr stark auf einen neuen historischen Höchststand gestiegen.

2018 war es kaum möglich, mit Aktien überhaupt Geld zu verdienen. Der Dax verlor über 18 Prozent, der Euro Stoxx 17 Prozent, China sogar über 20 Prozent. Nur die US-Börsen haben 2018 trotz eines sehr schwachen vierten Quartals per Saldo nur wenig verloren. Dies war aber weitgehend nur auf Sondereffekte zurückzuführen, die durch die Steuerreform und die Investitionspolitik der Trump-Administration entstanden sind. Hinzu kommt, und das macht die Situation besonders gefährlich: Wir sehen aktuell eine starke Gegenbewegung zu der seit 2008 erfolgten ‚Liquidisierung‘ der Welt.