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DIW-Studie Gefahr von Immobilienblasen steigt in Deutschland regional

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Auch deshalb schätzen Kholodilin und Michelsen, früherer Leiter der Abteilung Konjunkturpolitik am DIW Berlin und heute Geschäftsführer Wirtschaftspolitik beim Verband der forschenden Arzneimittelhersteller, die Gefahr einer flächendeckenden Immobilienpreisblase in ganz Deutschland derzeit als überschaubar ein. Die Kreditvergabe für Immobilien ist über die Jahre zwar deutlich gestiegen, steht mit 8,5 Prozent aber laut den Immobilienökonomen in einem gesunden Verhältnis zur Wirtschaftsleistung.

„Die Finanzierungsstrukturen erscheinen weiterhin solide und deuten noch nicht auf exzessive fremdfinanzierte Spekulationsblasen hin, deren Platzen die Finanzstabilität bedrohen würde“, sagt Kholodilin. Ermutigend sei auch, dass die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt kleiner geworden ist. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, gleichzeitig ging die Einwohnerzahl in den Städten im vergangenen Jahr erstmals seit Jahren leicht zurück.

Der Traum von den eigenen vier Wänden rückt jedoch für immer mehr Haushalte in weite Ferne. Eine Immobilie kostet in Großstädten laut den Immobilienökonomen Kholodilin und Michelsen mittlerweile so viel wie 24 Jahresmieten – ein Höchstwert seit Mitte der 1990er Jahre, als der Immobilienmarkt infolge der Wiedervereinigung boomte. Für viele Menschen wird es auch durch die wirtschaftlichen Beeinträchtigungen infolge der Corona-Pandemie immer schwerer, Immobilien zu finanzieren.

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