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Gegen den Trend Diese 3 Banken bauen ihr Filialnetz aus

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In der Schweiz ist es vor allem die Banque CIC Suisse, die mit ihren Expansionsplänen hervorsticht. Sie will bald in St. Gallen eine neue Geschäftsstelle eröffnen. Neben ihrem Hauptsitz in Basel betreibt sie auch noch Filialen in Zürich, Genf, Lausanne, Neuchâtel, Fribourg, Sion und Lugano.

"Wir verfolgen eine langfristige Strategie", sagt Thomas Müller, CEO der Bank CIC Suisse, gegenüber Bloomberg. "Unser Fokus ist auch heute eine optimale Dienstleistung für unsere Kunden zu einem attraktiven Preis, und nicht das Kostensenken. Aus diesem Grund legen wir vor allem Wert auf allerhöchste Qualität unserer Berater, die unabhängig von der Zins- oder Marktlage unsere Kunden partnerschaftlich begleiten."

Allgemein rückläufige Filialzahlen

Laut Deutscher Bundesbank war die Anzahl der Zweigstellen von Kreditinstituten in Deutschland im vergangenen Jahr um 2019 auf damit 32.026 gesunken. Der rückläufige Trend ist seit langem zu beobachten. Zum Vergleich: 2013 lag die Anzahl den Daten zufolge noch bei 36.196 Filialen.

Bestes Beispiel für den Trend in der Branche ist die Deutsche Bank AG. In den Jahren 2015 und 2016 hatte das Kreditinstitut in Deutschland etwas mehr als 720 Filialen einschließlich der Berliner Bank, aber ohne die Postbank. Ende 2017 werden es nur noch 535 Filialen sein, wie die Bank auf Nachfrage von Bloomberg bestätigte.

Das Tempo der Filialschließungen bei deutschen Banken und Sparkassen dürfte sich in den nächsten zehn Jahren sogar noch einmal deutlich beschleunigen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der auf den Finanzmarkt spezialisierten Managementberatung Investors Marketing unter mehr als 100 Führungskräften von Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsinstituten, die im vergangenen Monat veröffentlicht wurde. Die Top-Entscheider rechnen demnach mit 29 Prozent weniger Filialen bis 2025.

Rund 20 Prozent weniger Banken bis 2025

Einigkeit herrscht unter den Befragten über die Gründe für den beschleunigten Rückgang. Insbesondere die Regionalbanken müssten massiv Kosten sparen, um die stark rückläufigen Zinsüberschüsse auszugleichen und gleichzeitig die digitalen Kanäle auszubauen, heißt es in der Erhebung.

Auch die Anzahl der Banken in Deutschland werde in den nächsten Jahren wohl weiter zurückgehen. Die Top-Entscheider sehen der Befragung zufolge rund 20 Prozent weniger Banken bis 2025. Nach Statistiken der Deutschen Bundesbank sank die Anzahl der Kreditinstitute 2016 auf 1888, verglichen mit 1960 ein Jahr zuvor.

Gasselsberger von der Oberbank ist sich dennoch sicher: "Unsere Filialexpansion macht Sinn". Sein Unternehmen habe kein überdimensioniertes Netz und führe Filialen nur in wirtschaftlich attraktiven Regionen, in Ballungszentren und Bezirksstädten. Zudem seien reine Abwicklungstätigkeiten in den letzten Jahren aus den Filialen genommen und zentral organisiert worden. "Deshalb sind die neuen Filialen nicht Kostentreiber, sondern Erfolgstreiber."

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