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Gegengewichte im Check Welche Volatilitätsfonds Anleger schützten und warum

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Der März spielte Tönnes hervorragend in die Karten. Im Crash verloren die verkauften Calls fast ihren ganzen Wert, Tönnes konnte sie für fast null wieder zurückkaufen, die Positionen damit schließen und neue wieder eröffnen. Für neue Prämien, versteht sich. Das machte er gleich mehrmals im März, was ihm die im Chart zu sehende Wertentwicklung bescherte. Muss es nun noch tiefer gehen, damit es weiter gut für ihn läuft? Er verneint das und erklärt: „Da wir, wie alle Volatilitätsstrategien, von hohen Volatilitäten profitieren, sollte die Zukunft nicht schlecht aussehen. In der Aufwärtsbewegung der Märkte gilt für uns in etwa das Gleiche wie für andere Volatilitätsfonds. Nach Erfahrungen die wir zum Teil auch leidvoll machen mussten liegt der Unterschied vor allem in den Phasen fallender Aktienmärkte.“

Der Fonds lief übrigens nicht immer so gut. Hier die Kurzfassung der Geschichte: Von 2009 bis 2015 verkaufte Tönnes noch regelmäßig Put-Optionen und sicherte das Portfolio mit gekauften Puts (niedrigeres Sicherungsniveau, längere Laufzeiten) ab. „In dieser Phase von 2009 bis 2015 zeigt der Fonds das typische Verhalten von Volatilitätsfonds die bei steigenden Aktienkursen ordentliche Erträge erzielen, bei Aktienmarktrückgängen mit stark steigenden Volatilitäten aber kurzfristig auch ordentlich leiden können“, blickt er heute zurück.

Die Rückschläge wollte Tönnes in den Griff bekommen und änderte die Strategie. Er verkaufte nunmehr Optionen auf den Volatilitätsindex Vix (basiert auf dem S&P 500). Das ging schief, und der Fonds verlor an Wert und schwankte stärker als zuvor. Was laut Tönnes nicht zuletzt auch daran lag, dass der Vix in der Zeit manipuliert wurde. Im April 2018 baute er erneut um. Seitdem arbeitet er mit den erwähnten verkauften Calls, und der Basisindex ist der Euro Stoxx 50. Und bislang läuft es prima.

Auch Gilbert Keskin kassiert Optionsprämien und nutzt dabei die Vola. Er ist für die Amundi-Fonds in der Tabelle zuständig. In der World-Variante nutzt er die Indizes S&P 500, Nikkei 225 und Euro Stoxx 50 und kann damit auch regionale Unterschiede nutzen. Im Euro Equities geht es ausschließlich um den Euro Stoxx 50.

Dabei setzt Keskin hauptsächlich darauf, dass sich die Vola immer wieder ihrem mittleren Wert annähert. Mean Reversion nennt sich das und unterstellt, dass die Vola nicht ewig steigen und nicht ewig fallen kann. Dabei ist Keskin aber auf die Füße gefallen, dass die Aktienmärkte seit der Finanzkrise eine große Packung Beruhigungspillen von den Zentralbanken bekommen hatten. Sie liefen lange viel ruhiger als normal und wollten sich ihrem Mittelwert nicht so richtig annähern.

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