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Gegengewichte im Check Welche Volatilitätsfonds Anleger schützten und warum

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Auch eine weitere Triebfeder hing etwas durch. Denn Keskin nutzt nicht nur die Vola selbst, sondern auch die Vola der Vola. Das ist also nicht einfach gute oder miese Stimmung am Markt, sondern der Wechsel aus beidem. Auch das gab es zuletzt nicht allzu häufig.

Chart vergrößern (Quelle: DAS INVESTMENT Fondsvergleich)

Was Keskin aber nicht aus der Bahn wirft. Er sieht seine Fonds ohnehin hauptsächlich als Sicherungsinstrumente. Meistens sind sie in Hinsicht auf die Vola long aufgestellt, setzen also auf krachende Märkte. Das lief jahrelang nicht so toll, weil es ja partout nicht nachhaltig krachen wollte. Im März hat Keskin aber geliefert.

Bleibt noch der Dritte im Bunde, der Deka-Vega Plus von der nicht gerade als Hedgefonds-Bude bekannten Sparkassenfondsgesellschaft Deka. Große Erfahrungswerte kann der Fonds noch nicht liefern. Das Konzept startete am 29. November 2019, und die Verantwortlichen nutzten als Hülle den bisherigen aber nicht mehr benötigten Deka-BR 45. Weshalb wir ältere Daten in der Tabelle weggelassen haben.

Der Fonds enthält mehrere Teilstrategien, die sich gegenseitig abfedern, aber stets die Vola der Märkte nutzen sollen. Über einen Relative-Value-Ansatz soll das Team um Fondsmanager Arif Shoshi ermitteln, welche Strategien derzeit zu bevorzugen sind und entsprechend gewichten. Am Ende soll alles möglichst marktneutral, also unabhängig laufen.

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Das klappte im März auffallend gut. Dazu liefert die Deka folgende Auskunft:

In der Anfangsphase des Crashs haben insbesondere die Strategien positiv zu der Fondsperformance beigetragen, die effektiv Long „große Marktbewegungen (fallend oder steigend)“ waren, d.h. im Fachjargon effektiv „Long-Vega und Long-Gamma“ Positionen. Im weiteren Verlauf des Crashs haben sich mehrere weitere relative Ungleichgewichte in den Aktienmärkten gebildet, wie z. B. bei Spot– versus Volatilitätsänderung oder Volatilität des Marktes A versus Volatilität des Marktes B, die systematisch über verschiedene Relative-Value-Strategien gewinnbringend genutzt werden konnten.

Darüber hinaus gibt man sich weiter optimistisch. In volatilen Marktphasen gebe es mehr relative Ungleichgewichte, die man nutzen könne, heißt es weiter, und: „Der Ertrag pro Trade wächst in volatilen Märkten, da die Volatilitätsschwankungen und Prämien im Vergleich zu ruhigen Marktphasen größer sind.“

Das wiederum spricht für die gesamte Vergleichsgruppe der Vola-Fonds: Die Vola-Prämien sind jetzt nach dürren Jahren endlich wieder fett.

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