Das Gehalt verliert als alleiniger Faktor für Jobsuchende und Beschäftigte an Bedeutung, findet DEVK-Vorstand Dietmar Scheel. Die Linkedin-Debatte dazu zeigt viel Pro und Contra.
DEVK-Personalvorstand Dietmar Scheel stößt bei Linkedin immer wieder Debatten an.| Foto: DEVK / Midjourney
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Dietmar Scheel ist nicht Generation Social Media. Der Personal- und Vertriebsvorstand der DEVK wurde in vergangenen Dezember 60 Jahre alt, er arbeitet bei den Kölnern bereits seit 1990, ununterbrochen. Doch beim Karrierenetzwerk Linkedin gehört Scheel zur immer größeren Riege von Top-Managern, die regelmäßig mit ihrer Followerschaft kommunizieren und Diskussionen lostreten.
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Dietmar Scheel ist nicht Generation Social Media. Der Personal- und Vertriebsvorstand der DEVK wurde in vergangenen Dezember 60 Jahre alt, er arbeitet bei den Kölnern bereits seit 1990, ununterbrochen. Doch beim Karrierenetzwerk Linkedin gehört Scheel zur immer größeren Riege von Top-Managern, die regelmäßig mit ihrer Followerschaft kommunizieren und Diskussionen lostreten.
Er äußert sich zu Themen wie Homeoffice, dem Ausdrucken von E-Mails oder sogar zum gestiegenen Preis samt Unternehmenszuschuss für das Deutschlandticket der Bahn. In einem Post schrieb er: „Gespräche, die länger als 20 Minuten dauern, bringen nichts“, erinnerte an seinen Vater sowie eine Sanduhr, die er ihm einst schenkte und fragte seine Follower, ob der strenge Blick auf die Uhr in Meetings eher förderlich oder hinderlich sei. Er erntete 115 Kommentare.
Wie hoch ist der Stellenwert des Gehalts für Jobsuchende und Beschäftigte?
Aktuell hat Scheel eine weitere Debatte bei Linkedin losgetreten – zum Thema Gehalt. Scheel schreibt: „Besonders in tarifgebundenen Unternehmen ist die Höhe des Gehalts kein primärer Haupttreiber für eine Stellenzusage oder das Festhalten an einem Arbeitsplatz. Entscheidender ist das Gesamtpaket, in dem viele weitere Facetten eine hohe Relevanz haben.“ Die Annahme, dass man Talente in Zeiten von demografischen Wandel und Fachkräftemangel nur über die Gehaltshöhe gewinnt, hält Scheel für zu kurz gedacht.
Gehalt bleibt für viele ausschlaggebend
Doch trotz einiger Zustimmung zeigen die Kommentare, wie zentral das Thema Gehalt auch heutzutage noch ist, auch in einem Gesamtpakt. So schreibt Hans Steup, der eine Plattform für Jobs in der Versicherungsbranche betreibt: „Vor einigen Tagen hab ich in einer Umfrage gefragt, ob mehr Geld oder mehr Benefits wichtiger sind. Ungefähr 80 von 88 Teilnehmern wollten mehr Geld.“
Ein weiterer User wirft Scheel entgegen: „Sehe ich völlig anders. Neben der Tätigkeit an sich ist Gehalt der wichtigste Punkt. Dicht gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice.“
Auch Branchenkenner und DAS-INVESTMENT-Experte Stephan von Heymann meldete sich zu Wort: Es sei unlauter, eine ungenügende Bezahlung damit begründen zu wollen, dass ja die Arbeitsbedingungen außergewöhnlich gut seien. Der Underwriter weist darauf hin, dass bei Vertrieben, Maklern, Pools, Assekuradeuren oder auch bei Angestellten von selbstständigen Versicherungsagenturen keine Tarifbindung üblich sei. Sein Fazit: „Vieles musste man in Zeiten des Arbeitgebermarktes hinnehmen, jetzt haben wir einen Arbeitnehmermarkt und sollen wieder kleine Brötchen backen? Nö! Netter Versuch!“
Karrierecoach: „Sehr gute Menschen sollten sehr gut bezahlt werden“
Karrierecoach Linda Dahm positioniert sich so: „Lieber Dietmar Scheel, es ist ein Irrglaube, das Gehalt sei nachrangig.“ Das zeige auch eine Studie von Stepstone und Kienbaum. „Richtig ist, das Gesamtpaket zählt und das Gehalt ist ein entscheidender Hygienefaktor. Personalabteilungen, die um 50 oder 100 Euro feilschen, weil so eben die Struktur ist, haben den Markt nicht verstanden. Sehr gute Menschen sollten sehr gut bezahlt werden. Und eine Fluktuation zum Beispiel noch während der Probezeit kostet ein bis drei Jahresgehälter.“
Langfristige Zufriedenheit kommt für manche durch andere Faktoren
Doch bekommt Scheel auch Zuspruch. Ein Personaltrainer für Führungskräfte und Unternehmen schreibt: „Gehalt ist wichtig, aber längst nicht alles. Besonders in tarifgebundenen Unternehmen spielt das Gesamtpaket eine entscheidende Rolle. Sinnstiftende Arbeit, Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten und eine starke Unternehmenskultur sind oft die wahren Treiber für langfristige Zufriedenheit.“
Ein anderer User formuliert es so: „Vermutlich ist die Beantwortung dieser Frage auch eine Frage der Lebensphase. Aber ich bin absolut Ihrer Meinung Dietmar Scheel, dass Gehalt eine geringere Rolle spielt als noch vor 30 Jahren.“ Ein weiterer schreibt: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird es immer entscheidender, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nicht nur finanziell, sondern auch persönlich und beruflich bereichert.“
Manche Kommentare verweisen darauf, dass es sehr auf das jeweilige Alter und den bisherigen Erfolg im Berufsleben ankomme. Für jüngere Mitarbeiter spielten demnach weitere Mitarbeiterleistungen in Form von Benefits eine immer größere Rolle, bei Mitarbeitern in bereits hohen Karrierestufen verliere ein noch höheres Gehalt zudem irgendwann an Attraktivität.
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