Geld schießt keine Tore Die merkwürdigen Ansichten des IWF
Bisher höchster Transfer in der Bundesliga: Mario Götze wechselte 2013 für 37 Millionen Euro von Dortmund nach Bayern. (Foto: Kirill Kudryavtsev/AFP/Getty Images)
Das häufigste Wort im neuen Wirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte das Wort weaker – schwächer – sein. Schwächer gegenüber dem jüngsten Ausblick aus dem April fällt so ziemlich alles aus, was mit der Wirtschaft von morgen zu tun hat.
So setzte der IWF seine Prognose für 2014 für die Eurozone, USA, Japan, große Teile von Lateinamerika und Nahost herab. Auch die Schätzwerte für 2015 setzten die IWF-Volkswirte gleich mal etwas tiefer an. Alles weaker, oder was? Der „World Economic Outlook“ ist keine angenehme Lektüre.
Harte Landung für China, zu wenig Geld für Infrastruktur, Einbruchsgefahr für die Finanzmärkte, Kriegsgefahren und Arbeitsmärkte, die einfach nicht in die Spur kommen wollen. Spaß macht das keinen.
Setzt man das mit der Geldpolitik ins Verhältnis, ergibt sich eine dicke Watschen für die Politik und die Erkenntnis, dass man mit gedrucktem Geld allein keinen Aufschwung erzeugen kann.
Wie heißt es im Fußball passend: Geld allein schießt keine Tore. Überträgt man das auf die Wirtschaft, erkennt man die Mängel in der Eurozone: Das Bankensystem ist noch immer nicht saniert, und auf dem Arbeitsmarkt und in der Politik gibt es noch immer zu viele Pfründe, die sich Eliten und Bessergestellte auf Kosten der Allgemeinheit genehmigen. Das spart der Bericht leider aus.
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IWF fordert Ausgaben auf Pump
Stattdessen zeigt er einmal mehr einen ziemlich Hang zum Keynesianismus. Sprich: Der Staat soll doch gefälligst Geld (was er nicht hat) in die Wirtschaft stecken, vor allem in die Infrastruktur. An einer Stelle behauptet er, dass öffentliche Investitionen auf Pump mehr bringen als budget-neutrale.
Damit wischt er die jahrzehntelange Überzeugung, dass öffentliche Konjunkturprogramme nur Strohfeuer entfachen – was durchaus als nachgewiesen galt –, einfach mal beiseite. Seit der Finanzkrise setzt die Wirtschaft eben auf Vater Staat, aber nur, solange er die Steuern nicht erhöht.
Was überhaupt die Staatshaushalte betrifft, so sieht der IWF die Politik durchaus in der Pflicht, die überbordende Neuverschuldung zurückzufahren. Mehr aber auch nicht. An einer Stelle heißt es: „Deutschland, das seinen Haushalt konsolidiert hat, könnte sich dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur leisten, ohne die Fiskal-Regeln zu verletzen.“ Schulden abzahlen? Nicht nötig. Man muss an die Wirtschaft denken, die ohne den Staat nichts mehr hinkriegt.
So setzte der IWF seine Prognose für 2014 für die Eurozone, USA, Japan, große Teile von Lateinamerika und Nahost herab. Auch die Schätzwerte für 2015 setzten die IWF-Volkswirte gleich mal etwas tiefer an. Alles weaker, oder was? Der „World Economic Outlook“ ist keine angenehme Lektüre.
Harte Landung für China, zu wenig Geld für Infrastruktur, Einbruchsgefahr für die Finanzmärkte, Kriegsgefahren und Arbeitsmärkte, die einfach nicht in die Spur kommen wollen. Spaß macht das keinen.
Setzt man das mit der Geldpolitik ins Verhältnis, ergibt sich eine dicke Watschen für die Politik und die Erkenntnis, dass man mit gedrucktem Geld allein keinen Aufschwung erzeugen kann.
Wie heißt es im Fußball passend: Geld allein schießt keine Tore. Überträgt man das auf die Wirtschaft, erkennt man die Mängel in der Eurozone: Das Bankensystem ist noch immer nicht saniert, und auf dem Arbeitsmarkt und in der Politik gibt es noch immer zu viele Pfründe, die sich Eliten und Bessergestellte auf Kosten der Allgemeinheit genehmigen. Das spart der Bericht leider aus.
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IWF fordert Ausgaben auf Pump
Stattdessen zeigt er einmal mehr einen ziemlich Hang zum Keynesianismus. Sprich: Der Staat soll doch gefälligst Geld (was er nicht hat) in die Wirtschaft stecken, vor allem in die Infrastruktur. An einer Stelle behauptet er, dass öffentliche Investitionen auf Pump mehr bringen als budget-neutrale.
Damit wischt er die jahrzehntelange Überzeugung, dass öffentliche Konjunkturprogramme nur Strohfeuer entfachen – was durchaus als nachgewiesen galt –, einfach mal beiseite. Seit der Finanzkrise setzt die Wirtschaft eben auf Vater Staat, aber nur, solange er die Steuern nicht erhöht.
Was überhaupt die Staatshaushalte betrifft, so sieht der IWF die Politik durchaus in der Pflicht, die überbordende Neuverschuldung zurückzufahren. Mehr aber auch nicht. An einer Stelle heißt es: „Deutschland, das seinen Haushalt konsolidiert hat, könnte sich dringend benötigte Investitionen in die Infrastruktur leisten, ohne die Fiskal-Regeln zu verletzen.“ Schulden abzahlen? Nicht nötig. Man muss an die Wirtschaft denken, die ohne den Staat nichts mehr hinkriegt.
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