Rubin, Saphir und Smaragd Was Edelstein-Investoren beachten sollten

Wer heute Aktien und Fonds hat, benötigt Geduld und oft starke Nerven. Besser jetzt verkaufen oder doch später? Anders ist das beim Goldhandel oder bei Investments in Edelsteine. Letztere haben eine lange Tradition. Seit jeher betrachten Menschen Edelsteine als profitables und sicheres Anlagegut, weist doch nichts auf der Welt eine derart hohe Wertkonzentration auf. Während ein Kilogramm Feingold einen Wert von rund 56.000 Euro hat, kommt ein halbes Kilogramm feiner Rubine mit einem Gewicht von 2 ct. (0,4 Gramm) pro Stück auf rund 100 Millionen Euro.
Stets waren Edelsteine ein Zeichen von Reichtum und Macht bei Herrschern, Adeligen und den Oberhäuptern der Kirche. Sie trugen die Steine als Schmuck und füllten ihre Schatzkammern damit. Bis heute haben viele von ihnen noch große Edelsteinsammlungen.
Neben diesem schmückenden Charakter fungierten die Juwelen aber auch immer als Wertspeicher und Fluchtwährung. Es gibt viele historische Berichte und abenteuerliche Aufzeichnungen, wie Edelsteine eine entscheidende Rolle bei einer Flucht oder bei einem Neuanfang spielten. Sie wurden als Zahlungsmittel benutzt und stellten eine nicht-monetäre Währung dar.
Natürlich eignet sich aber nicht jeder Stein als Wertanlage. Viele Edelsteine sind zwar schön anzusehen und auch gut genug, um als Schmuck verarbeitet zu werden, aber längst nicht alle sind für eine Investition zu empfehlen.
In welche Steine lohnt es sich zu investieren?
Die Art des Steines ist ein ausschlaggebender Punkt. So eigenen sich zu Anlagezwecken am besten die „großen Drei“: Rubin, Saphir und Smaragd. Aber auch andere Steine wie Tansanite, Spinelle oder Turmaline sind nicht außer Acht zu lassen. Wenn Menschen an Edelsteine denken, kommt ihnen zumeist als erstes der Diamant in den Sinn. Dies ist der wohl bekannteste Stein. Dieser empfiehlt sich jedoch nur bei einer längeren Anlagedauer, auf einen kürzeren Zeithorizont sind sie als Investition nicht zu empfehlen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens sind weiße Diamanten nicht so selten wie propagiert wird, zweitens wird der Markt nach wie vor stark von einigen wenigen Akteuren beeinflusst und drittens sind sie in den letzten zehn Jahren kaum im Wert gestiegen.
Worauf sollte man achten, damit sich die Investition lohnt?
Vorweg sei gesagt, dass für einen Laien Beratung eine gute Sache ist. Die Steine sollten auf jeden Fall naturfarben und unbehandelt sein, jedoch geschliffen. Behandlungen (zum Beispiel das Erhitzen) „verschönern“ zwar den Stein und intensivieren seine Leuchtkraft oder Farbe, aber sie drücken auch seinen Wert. Zu den am meisten verwendeten Behandlungsmethoden zählen das Erhitzen, Bestrahlen und die Rissfüllung mit Ölen, Harzen oder Glas. Anleger sollten darauf achten, dass der Stein nur geschliffen wurde – und nicht vom Menschen in seinen sonstigen Eigenschaften verändert. Methoden wie zum Beispiel das Erhitzen von Steinen drücken den Wert um bis zu 50 Prozent. Deshalb zählt stets die Devise „Qualität vor Quantität“.
So ist ein kleinerer naturfarbener Rubin gegenüber einem größeren erhitzten Stein stets zu bevorzugen. Es gibt jedoch Ausnahmen wie zum Beispiel die Öl-Behandlung von Smaragden. Das Öl dient zur optischen Rissfüllung, da Smaragde auf Grund ihrer mineralogischen Zusammensetzung oft viele Risse aufweisen. Diese werden bei geringer Dosis sehr wohl in Kauf genommen, da das Angebot ungeölter Steine am Markt verschwindend gering ist.