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Der Praxisfall Geldanlage mit Core-Satellite-Strategie

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Aufgrund der sehr großen Rentenlücke ist meine Kundin quasi gezwungen, das Geld möglichst rentabel zu investieren. Daneben dürfen wir auch nicht die Sicherheit außer Acht lassen, und zumindest in Teilen muss das Geld verfügbar bleiben.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Um das zu erreichen, nutze ich die Core-Satellite-Strategie als Schablone. Core-Investments bilden dabei die Basis. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Kapitalmarkt möglichst in der Breite abbilden. Für Frau Seidel ist außerdem wichtig, dass sie mit den Core-Investments hohe regelmäßige Ausschüttungen erzielt. Mit den sogenannten Satelliten-Investments kann sie ihr Vermögen noch breiter streuen. Da Satelliten in aller Regel volatiler sind als die Core-Investments, empfehle ich vergleichsweise kleine Positionen. Satelliten investieren gezielt in Branchen, Regionen und Themen. Auch alternative Investments kommen infrage.

Idealerweise besteht zwischen den einzelnen Investments eine geringe Korrelation, was zusätzlich für Sicherheit sorgt. Wie die 250.000 Euro zu Beginn aufgeteilt sind, zeigt die Tabelle.

>>>Alle Praxisfälle im Überblick finden Sie hier

Die Kundin hat den überwiegenden Teil in Core-Investments investiert. Mit den ETFs Vanguard FTSE All World und dem iShares Global Select Dividend 100 ist sie breit in allen relevanten Aktienmärkten vertreten. Der defensive Renten-ETF von iShares hat sich bereits in der Vergangenheit als gutes Gegengewicht zu Aktienanlagen erwiesen. Aufgrund der geringen Renditeaussichten habe ich die Position allerdings vergleichsweise klein gehalten. Ein Zwischending zwischen Aktien und Renten stellt der Mischfonds Multiple Opportunities von Flossbach von Storch dar. Dieser konnte in der Vergangenheit mit einer hervorragenden Performance überzeugen. Der alternative Investmentfonds Immochance 11 investiert in deutsche Wohnimmobilien. Da diese wenig bis gar nicht mit Aktien korrelieren, eignet er sich sehr gut als Kerninvestment.

Tabelle vergrößern

Bei den Satelliten habe ich großen Wert darauf gelegt, die Wünsche und Vorstellungen meiner Kundin zu berücksichtigen. Sie möchte gezielt in Zukunftsthemen einsteigen. Mir war noch wichtig, dass sie auch Rohstoffe integriert.

Ich habe meiner Kundin vorgerechnet, dass ihr Portfolio bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung von 4 Prozent pro Jahr in zehn Jahren auf 376.000 Euro wächst. Zu diesem Zeitpunkt sollte sie dann Geld von den Satelliten-Investments hin zu den Kernanlagen verschieben und sich monatlich über einen Auszahlplan Geld auf ihr Konto leiten. Bei 3 Prozent Rendite pro Jahr sind das fast 1.800 Euro über einen Zeitraum von 25 Jahren.


Über den Autor: Daniel Wenzel arbeitet seit 2010 als selbstständiger Finanzplaner und -berater in Bensheim, Südhessen.

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