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Aktienfonds Was Privatanleger von institutionellen Investoren lernen können

Studenten im Hörsaal
Studenten im Hörsaal: Privatanleger können von den Profis noch einiges lernen, sagt Alex Illingworth von Artemis. | Foto: Pexels / Yan Krukov

Unter Privatanlegern waren internationale Aktienfonds in den letzten vier Jahren am meisten gefragt. Die Gründe dafür leuchten ein: Ein gut gemanagtes globales Portfolio bietet eine ordentliche geografische Diversifikation. Wird es aktiv verwaltet, brauchen sich Anleger nicht selbst darum zu kümmern, wann und in welcher Höhe sie in den USA, Europa oder anderen Regionen investieren. Zudem werden Märkte zugänglich, an denen der Kauf einzelner Aktien ansonsten schwierig sein könnte. Japan ist hierfür ein Beispiel. Viele Anleger haben gleich mehrere solcher Fonds in ihrem Depot. Doch sind es die richtigen? 

Unsere Welt verändert sich. Nicht nur die Zinsen sind gestiegen, sondern auch die Renditen von Staatsanleihen. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass an den Märkten eine Verschiebung stattfindet und dass nun Sicherheit oberste Priorität hat.

Vor ein paar Tagen zeigte mir ein Bekannter sein Portfolio. Ich war überrascht: Trotz seiner eher begrenzten finanziellen Mittel hält er insgesamt elf globale Fonds. Ein Grund zum Meckern war für mich natürlich, dass keiner dieser Fonds von mir gemanagt wird. Doch davon einmal abgesehen, begann ich darüber nachzudenken, wie man eigentlich einen globalen Aktienfonds auswählt, der im Zeitverlauf kontinuierlich gute Erträge liefert, denn dies dürfte das entscheidende Kriterium für Privatanleger sein. Wir müssen uns häufig den kritischen Fragen professioneller Investoren stellen. Was ist ihnen also wichtig, und können diese Aspekte auch für Privatanleger hilfreich sein?  

 

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Länge des Track Record

Ein Fonds, der nicht mindestens einen Track Record von drei Jahren hat, dürfte bei institutionellen Investoren kaum auf Kaufinteresse stoßen. Bei vielen geht die Erwartung sogar eher in Richtung zehn Jahre, denn über diesen langen Zeitraum lässt sich tatsächlich beurteilen, wie sich der Fondsmanager in schwierigen Phasen geschlagen hat. Kurzfristig können glückliche Zufälle die Wertentwicklung begünstigen. Das sind dann die Investments zur richtigen Zeit und im richtigen Markt. Aber Glücksfälle fallen auf lange Sicht nicht ins Gewicht.

Risikobereinigte Renditen zeigen, wie hoch die von einem Fondsmanager erzielten Erträge im Verhältnis zu den eingegangenen Risiken sind. Diese Renditen lassen sich mit verschiedenen Kennzahlen messen, und die entsprechenden Daten sind leicht auffindbar. Die unkomplizierteste Messgröße ist vermutlich die Information Ratio. Sie vergleicht die Rendite des Fonds und der einschlägigen Benchmark, etwa des MSCI All Countries World Index, miteinander. Ähnlich funktioniert die Sharpe Ratio. In beiden Fällen gilt: Je höher der Wert, desto besser für den Anleger. Das Beta zeigt die Volatilität der Fondserträge im Verhältnis zum Gesamtmarkt an. Ein Beta von unter eins bedeutet, dass der Fonds ein geringeres Risiko birgt als der Markt. Mit einem Beta von über eins liegt der Fonds hingegen über dem Marktrisiko. 

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