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Geldflut der Notenbanken Es gibt keinen Grund für Inflationsängste

Von in NewsLesedauer: 4 Minuten
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Niemals gegen den Markt wetten

Die alten Gewissheiten, was die Ursachen einer Inflation sind, gelten heute nicht mehr. Inflation sei immer und überall ein monetäres Phänomen, so hieß es damals. Doch die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt deutlich, dass Staatsverschuldung und Ausweitung der Geldmenge kurz- und mittelfristig kaum mit der Inflationsrate korrelieren. Eine extrem niedrige Arbeitslosenquote sei inflationsfördernd, da die Löhne – die in einem solchen Umfeld natürlich steigen – bei den meisten Waren und Dienstleistungen den größten Kostenblock darstellen. Aber auch das gilt nicht mehr, wie sich der folgenden Darstellung der Philipps-Kurve entnehmen lässt. Die Philipps-Kurve war einmal steil und besagte damit: Je niedriger die Arbeitslosigkeit ab einem bestimmten Punkt, desto höher die Inflation. Seit den 90er-Jahren ist die Kurve praktisch flach – damit gibt keine Korrelation mehr.

Auch wenn es vielen Ökonomen schwerfällt: Inflation ist im Wesentlichen ein psychologisches Phänomen – in dem Sinne, dass die Inflationserwartungen der ausschlaggebende Faktor sind. Es gibt mit Blick auf Schulden, Geldmenge oder Arbeitslosigkeit, nicht den einen, quantifizierbaren Punkt, ab welchem Preisstabilität in Inflation umschlägt. Solange die Menschen nicht von Preissteigerungen ausgehen, treten sie auch nicht ein. Inflation spielt sich also in den Köpfen ab. Damit ist sie mehr ein soziales als ein natürliches Phänomen. Daher dürfte keine nennenswerte Inflation geben, solange die großen Zentralbanken unabhängig und damit glaubwürdig bleiben.

Für den makroökonomischen Rahmen, innerhalb dessen wir unsere Fonds managen, bedeutet dies, dass sich durch die Corona-Krise im Grunde nicht viel verändert. Die Zinsen und das Wachstum bleiben niedrig und um die Staatsverschuldung kümmern sich im Zweifelsfalle die Zentralbanken. Unsere Portfolios dürften Ende 2020, nach dem Höllenritt der Monate März und April, vermutlich eine ähnliche Struktur haben wie Ende 2019.

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